Der frühere Bankverein- und spätere CEO und Präsident der fusionierten UBS, Marcel Ospel, ist in der Nacht auf Sonntag, 70-jährig, verstorben, wie die «Basler Zeitung» am Sonntag meldete.
Der Basler Marcel Ospel gehörte zu den prägenden und auch tragischen Figuren der Schweizer Bankbranche in den vergangenen zwanzig Jahren. Er galt als energischer Wegbereiter der Fusion der Schweizerischen Bankgesellschaft (SBG) und dem Schweizerischen Bankverein (SBV) im Jahr 1998. Damit initiierte er geradezu visionär ein Finanzinstitut von europäischer Dimension, das allerdings in den Folgejahren nie die hochgesteckten Ziele erreichte.
Im Jahr 2008 musste die UBS gar den Staat respektive die Steuerzahler um Staatsmittel bemühen, nachdem eine waghalsige Strategie mit Hypothekarkrediten respektive mit entsprechenden Finanzprodukten zu Abschreibern in Milliardenhöhe in den USA geführt hatte. In der selben Zeit geriet die grösste Schweizer Bank in die Mühlen der US-Justiz, nachdem sich herausgestellt hatte, dass sie zahlreichen Kunden bei der Hinterziehung von Steuern Beihilfe geleistet hatte.
In den Grundfesten erschüttert
Dafür musste die UBS eine hohe Busse bezahlen und gleichzeitig eine Vielzahl von Kundendaten den US-Behörden ausliefern, was letztlich zum Ende des Schweizer Bankgeheimnisses auf internationaler Ebene führte. Dies erschütterte den hiesigen Finanzplatz in seinen Grundfesten und führte zu einer Neuordnung des Schweizer Bankwesens, das seither nicht mehr das Bankgeheimnis, wie es früher existierte, als Wettbewerbsvorteil einsetzen kann.
Am 1. April 2008 verzichtete Ospel auf Druck der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) vor der UBS-Generalversammlung auf eine Kandidatur für eine Wiederwahl. In der Folge verschwand der Basler aus der Öffentlichkeit und trat später noch vereinzelt als Investor auf. Nun ist er, 70-jährig, nach langer Krankheit in der Nacht auf Sonntag an einem Krebsleiden verstorben, wie seine Witwe, Adriana Ospel-Bodmer, gegenüber der «Basler Zeitung» mitteilte.
Ospel war mit Adriana Bodmer seit 2006 in dritter Ehe verheiratet. Im Jahr 2009 wurde er Vater von Zwillingen. Der Basler hat aus erster und zweiter Ehe je zwei weitere Kinder.
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