Die vom Coronavirus verursachte Wirtschaftskrise bietet nicht nur Gefahren, sondern auch Chancen. Besonders den Neobanken könnte die herrschende Situation enormen Auftrieb verleihen, wie diese neun Prognosen von finews.ch zeigen.
In der Schweiz konnte bereits das Jahr 2019 als Jahr der Neobanken bezeichnet werden. Denn wie finews.ch bereits damals berichtete, verzeichneten die Schweizer Neobanken, allen voran das britische Einhorn Revolut, insgesamt einen Kundenzuwachs im sechsstelligen Bereich.
So wie das Jahr 2020 begonnen hat, dürfte sich das Wachstum keineswegs verlangsamen, sondern im Gegenteil noch eher beschleunigen. Aus diesem Anlass hat finews.ch neun – zum Teil durchaus mutige oder steile – Prognosen aufgestellt, was der Neobanken-Sturm noch bereithalten könnte.
1. Neobanken sind im Auftrieb
Auch wenn sie derzeit noch belächelt und zuweilen unterschätzt werden, Neobanken werden für die Schweizer Banken zur realen Gefahr. So dürfte zum Beispiel eben Revolut in den kommenden Monaten aufgrund verschiedener Faktoren seinen Nutzerzahlen deutlich steigern: Laut Daten des Magazins «finbold» erhält die Neobank bis 2021 ein Anstieg um 36 Prozent auf über 16 Millionen Kunden.
Auch hierzulande hat sich das Unternehmen im letzten Jahr massiv ausgebreitet und zählt nun rund 180'000 Kunden. Und bald kommt zusätzlich zu den lokalen Playern wie Zak von der Bank Cler und Neon ein neuer Konkurrent dazu: Wie finews.ch letzte Woche berichtet hat, steht die Neobank Yapel, die von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) die erste Fintech-Lizenz der Schweiz erhalten hat, ebenfalls in den Startlöchern.
2. The Winner Takes It All
Durch die Krise an den Märkten wird die Finanzierung von vielen Neobanken wohl schrumpfen oder vollständig einbrechen. Diejenigen, die sich jedoch auch in dieser Stunde behaupten können, werden gestärkt aus der Krise kommen und die Kunden der eingestampften Konkurrenz einsacken. Das hat sich auch am Beispiel der Robo-Adviser gezeigt, wo schon länger eine Konsolidierung stattfindet.
So wird sich in den nächsten Jahren zeigen, welche Neobank ihre Investoren am besten von sich überzeugen kann. Dieser Champion wird dann zum veritablen Konkurrenten für die klassischen Banken.
3. Die Bankgebühren werden fallen
Die Bankgebühren geraten ins Rutschen: Der Druck der Neobanken wird so gross, dass die traditionellen Banken versuchen werden, mit den meistens extrem günstigen wenn nicht sogar kostenlosen Angeboten der Neobanken mitzuhalten.
Wie das vom Beratungsunternehmen EY jährlich angefertigte Bankenbarometer dieses Jahr gezeigt hat, gehen 83 Prozent der Schweizer Banken davon aus, dass die Preise für Bankdienstleistungen sinken werden. 30 Prozent sind sogar davon überzeugt, dass in diesem Bereich langfristig ein Preiszerfall droht.
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