Khan will die Entscheidungswege ein seiner Einheit verkürzen und die Hierarchien flacher gestalten. Aus diesem Grund streicht er bis zu drei Führungsebenen und wechselt von fünf auf nur noch vier Segmente. Dieser Massnahme fallen laut Recherchen von finews.ch rund 500 Stellen zum Opfer.
Der Schritt erinnert an ein Manöver des Schweiz-Chefs der CS, Thomas Gottstein. Der hat Juni 2018 im Interview mit finews.ch erklärt, dass er bei seiner Einheit eine ganze Management-Stufe entfernt hat, gegen den Willen und den Widerstand der Betroffenen.
5. Mehr Roboter statt Kundenberater
Es ist eine der ewigen Beschwerden der Kundenberater: Die administrativen Aufgaben fressen die Zeit auf. Um das zu verbessern, greift Khan auf dieselbe Ankündigung zurück, die schon am Anfang seiner Zeit als Divisions-Chef bei der CS stand: Technologie soll es richten.
Im Unterschied zur CS, wo Khan damals auch die Zahl der Berater deutlich ausbauen wollte, ist davon bei der UBS nicht die Rede. Stattdessen sollen die Roboter helfen, von denen UBS schon eine vierstellige Zahl im Einsatz hat.
«Zusätzliche Produktivität ist viel wichtiger als Neueinstellungen», sagte Khan gegenüber finews.ch. «Wenn die Berater 10 Prozent mehr Zeit mit den Kunden verbringen, ist das als würden wir 900 zusätzliche Leute einstellen.»
6. Näher Zusammenrücken
Die Arbeitsteilung zwischen Investmentbank und Vermögensverwaltung wurde in der Vergangenheit immer wieder hinterfragt. Mit der Ankündigung von heute Dienstag wird diese klarer: Wo bisher im Wealth Management unter Christian Wiesendangers IPS Produkte erfunden und Handelsaufträge ausgeführt wurde, übernimmt nun die Investmentbank, während die Verkäufer derselben Dienstleistungen den einzelnen Regionen zugeteilt wurden.
Damit geben die Chefs der UBS-Vermögensverwaltung in einem zentralen Pfeiler der Strategie Forfait: Sie versuchen nicht weiter, Kunden weltweit aus einer Hand zu beliefern. Stattdessen sollen die bisherigen IPS-Verkäufer auf die lokalen Geschmäcker eingehen.
Zugleich übernimmt die Investmentbank zentrale Aufgaben in der Lending-Strategie, indem sie die Risiken der komplex strukturierten Darlehen verwaltet.
7. Mehr Magie im Lending
Lange hatte sich UBS-CEO Sergio Ermotti geweigert, die UBS-Bilanz durch verstärkte Kreditvergaben an die Wealth-Management-Kunden zu belasten. Vor gut einem Jahr ist die UBS von diesem Dogma abgewichen und nun will Khan nochmals deutlich nachlegen. 20 bis 30 Milliarden an Loans will er jährlich an vornehmlich superreiche Kunden vergeben.
Und gemeint sind nicht etwa einfache Lombard-Kredite: Hat ein Kunde Finanzierungsbedarf, kommen die Produkteleute im neuen Team namens Unified Global Markets zum Zug. Als Absicherung für Kredite und Finanzierungen aller Art sollen Aktien, Anleihen, Hedgefonds und Private Equity dienen wie auch Derivate-Transaktionen. Die Botschaft ist deutlich: Für die Erfüllung von Kundenbedürfnissen soll die UBS künftig auch mehr Risiken eingehen.
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