Drei Monate nach seinem Antritt bei der UBS stellte Iqbal Khan seinen Plan für die Vermögensverwaltung vor. Vieles davon ist schon aus seiner Zeit bei der Credit Suisse bekannt, wie finews.ch aufzeigt.
1. Regionalisieren – wie bei der Credit Suisse
Iqbal Khan kopiert nun bei der UBS, was ihm bereits bei der Credit Suisse (CS) Erfolg beschert hat: Er verleiht den einzelnen Regionenchefs mehr Macht. Besonders sinnvoll ist dies in der vormaligen, bislang von Christine Novakovic geleiteten EMEA-Einheit, die bezüglich Kundenprofile äusserst heterogen ist. Wie bei der CS im Jahr 2018, als er den einzelnen Regionenchefs in Europa mehr Befugnisse gab, teilt Khan nun diese Division in drei Geschäftseinheiten auf. Das Ziel: Mehr autonome und damit schnellere Befehlsgewalten sowie mehr Kundennähe, um das Wachstum zu beschleunigen. Aus dem UBS-Memo von Dienstag, welches finews.ch vorliegt, wird zudem deutlich, dass das CS-Modell auch der Wunsch der UBS-Mitarbeiter ist.
2. Das Dreamteam konstituiert sich
Khans Erfolgsrezept bei der CS war, sich die Loyalität einer Schar von fähigen und treu ergebenen Managern und Kundenberatern zu sichern und ihnen im Gegenzug freie Hand und einen hohen Grad an Autonomie zu geben. Konturen dieser Taktik zeigen sich bereits: Joe Stadler hat in den Wachstumsplänen eine Schlüsselrolle erhalten. Der vormalige UHNW-Chef leitet nun die Einheit Global Family Office mit den rund 1'500 lukrativsten und wichtigsten UBS-Kunden.
Durch die Regionalisierung und das Streichen von Hierarchiestufen gibt Khan einerseits den besten Kundenberatern mehr Macht, andererseits auch den Regionenchefs: Vornehmlich sind dies Caroline Kuhnert (Leiterin Zentral- und Osteuropa) sowie Ali Janoudi (Leiter Naher Osten und Afrika), die nun ins Executive Committee im Global Wealth Management aufrücken. Die eine Frage lautet nun: Wen holt Khan aus seinem vormaligen CS-Dreamteam zur UBS? Nachdem die Boni in diesem ersten Quartal 2020 bezahlt sind, wird man es erfahren.
3. Beraten nach Stoppuhr
Die Kundenberater sollen mehr Zeit mit ihren Kunden verbringen können, so ein Ziel von Iqbal Khan, der am Dienstag seine Mitarbeiter im Global Wealth Management der UBS über die Umbauten informiert hat. Denn über alle Regionen hinweg sei das ein Wunsch der Belegschaft. Die Kundenberater werden denn auch beim Wort genommen: Die tatsächlich aufgewendete Kundenzeit lässt Khan nun messen.
Dass die Vorgesetzten aber ab heute mit Trillerpfeife und Stoppuhr ihren Kundenberatern hinterherlaufen, scheint unwahrscheinlich. Und doch ist es für die UBS natürlich umsatzfördernd, wenn die Berater mehr Zeit mit ihren Kunden verbringen. Diese sind dann erstens empfänglicher für neue Geschäftsideen, während sich so zweitens auch die Gebühren besser rechtfertigen lassen.
4. Weniger Chefs
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