Die UBS beförderte ihren bisherigen Chef der Schweizer Vermögensverwaltung in ein globales Amt. Nun zeigt sich, dass Christian Wiesendanger in einem entscheidenden Markt aber nichts zu sagen hat.
Christian Wiesendanger, seit 2010 Chef des Schweizer Wealth Management der UBS, übernimmt die Leitung der Einheit Wealth Management Investment Platforms and Solutions (WM IPS). Das vermeldete die Grossbank UBS am vergangenen Montag in einer Mitteilung.
Ein Aufstieg, urteilte finews.ch, ist IPS mit weltweit rund 2'500 Angestellten ein deutlich grösserer «Laden» als das Schweizer Private Banking mit seinen 1'400 Mitarbeitenden. Die 2010 gegründete Einheit liefert Investmentprodukte sowie Vermögensplanungs- und Beratungslösungen für die Kundenberater an der Front.
Globale Co-Leitung
Was in der Medienmitteilung unerwähnt blieb, aber die Agentur «Reuters» am Montag berichtete: Wiesendanger verantwortet in seinem neuen Amt nicht sämtliche weltweiten Operationen von IPS. Für den Bereich WMA Advice and Solutions, also das IPS-Pendant in den USA, ist neu der ehemalige Pain-Webber-Banker und leidenschaftliche Fussballer Jason Chandler (Bild unten) zuständig.
Wiesendanger und Chandler teilen sich wiederum neu die Funktion Global IPS als so genannte Co-Heads, wie die UBS gegenüber finews.ch am Dienstag bestätigte. Sie sind dafür verantwortlich, die Innovation voranzutreiben sowie die Synergien und Effizienz bei allen Produkten und Lösungen innerhalb der beiden UBS-Divisionen Wealth Management und Wealth Management Americas zu maximieren, wie es weiter hiess.
Nach Naratils Wünschen
Auf eine engerer Zusammenarbeit der Divisionen hatte vor allem Tom Naratil gedrängt, der seit rund einem Jahr das US-Geschäft der UBS verantwortet.
Wiesendanger leitet demnach die Einheit WM IPS, Chandler ist für den Bereich WMA IPS zuständig. Zusammen rapportieren sie an UBS-Wealth-Management-Chef Jürg Zeltner und eben an Naratil. Der ehemalige Finanzchef der Grossbank erkannte sehr rasch, dass er die hohen Kosten in seinem Geschäft zielstrebiger senken kann, wenn er mit Wealth-Management-Chef Zeltner enger kooperiert. Das US-Business erwies sich zuletzt als Zugpferd innerhalb des Bankkonzerns.
Mit dem Global IPS ist die Basis für eine noch grösseren Annäherung des US-Geschäfts an den Konzern gelegt.