Die Beschattung von Iqbal Khan durch die Credit Suisse brachte die Spannungen zwischen der Bank und ihrem einstigen Superstar ans Licht. Nun will der Verwaltungsrat der Sache auf den Grund gehen.
Die Berichterstattung zu den Vorfällen von vergangener Woche rückte die Credit Suisse (CS) in kein gutes Licht. Angeblich sollen Privatdetektive, welche den früheren Chef der internationalen Vermögensverwaltung Iqbal Khan im Auftrag der Bank beschatteten, gegen diesen tätlich geworden sein.
Nun mahnte die CS ihre Mitarbeiter intern zur Ruhe und versprach Aufklärung, wie finews.ch erfahren hat. Es seien «in einer sensationsgetriebenen Darstellung die Fakten und Vorgänge nicht akkurat beschrieben» worden, hiess es in einer gemeinsamen Mitteilung von Verwaltungsratspräsident Urs Rohner und CEO Tidjane Thiam.
Detaillierte Abklärungen
«Der Verwaltungsrat wird detaillierte Abklärungen treffen, um den Vorgängen auf den Grund zu gehen und die genauen Fakten ans Licht zu bringen», versprachen die CS-Obersten ihren Mitarbeitern. «Wir ermutigen Sie, sich weiterhin auf ihre Kunden zu konzentrieren und unsere starke Position im Geschäft zu nutzen.»
In einer etwas später verschickten Medienmitteilung sagte die CS, die mit der Untersuchung betrauten Personen würden direkt an Rohner berichten. Nach Abschluss der Abklärungen plane die Bank, erneut zu informieren, hiess es dort ausserdem.
Dilettantische Detektive
Khan hatte die CS erst Anfang Juli verlassen, bereits am 1. Oktober soll er bei der UBS als Co-Chef der globalen Vermögensverwaltung beginnen. Wie Insider der Bank gegenüber finews.ch sagten, kam bei der CS war der Verdacht auf, Khan versuche bereits jetzt, ehemalige Mitstreiter zum Seitenwechsel zu bewegen. Deshalb habe man ihn beschatten lassen.
Die dilettantischen Detektive, von Khan entdeckt, wurden vorübergehend festgenommen, wie auch finews.ch berichtete.