Nur wenige andere Branchenvertreter haben den Schweizer Finanzplatz in den vergangenen zwanzig Jahren dermassen geprägt wie er. Nun hat Martin Maurer beschlossen, vorzeitig in Pension zu gehen. Sein Nachfolger steht auch schon fest.
Martin Maurer tritt Ende 2019 als Geschäftsfüherer des Verbands der Auslandsbanken (VAS) in der Schweiz auf eigenen Wunsch in den vorzeitigen Ruhestand, wie an der 47. Generalversammlung von vergangener Woche zu erfahren war. Gleichzeitig wählte der Vorstand Raoul Oliver Würgler (Bild unten), seinen bisheriger Stellvertreter, als Nachfolger, der sein neues Amt Anfang 2020 antritt.
Der 63-jährige Maurer übernahm die Geschäftsführung bereits im April 2001 und führte den 1972 gegründeten Verband durch turbulente Zeiten – 9/11, Swissair-Grounding, Finanzkrise, der Übergang des Private Banking in die steuerliche Transparenz, oder die Digitalisierung.
Viel Weitsicht
In seinem Handeln wie auch in seinen Überlegungen bewies Maurer stets sehr viel Weitsicht und gleichzeitig ein gesundes Mass an Verhältnismässigkeit. Das verhalf dem Verband mit seinen mehr als 110 Mitgliedern, sich als wichtige Stimme auf dem Schweizer Finanzplatz zu positionieren.
Maurer studierte Ökonomie an der Universität Basel, der London School of Economics und der Standord University in den USA. Nach seiner Promovierung trat er in die Schweizerische Nationalbank ein, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Verhandlungen der Schweiz und der übrigen Efta-Ländern mit der EU zur Bildung des Europäischen Writschaftsraum teilnahm.
Im Jahr 1991 zog er nach Kolumbien, wo er für verschiedene Entwicklungsprojekte arbeitete bevor er 1996 als Direktor zur Schweizerischen Bankiervereinigung stiess. Nach einem Abstecher zum Wirtschaftsberater PwC wechselte er zu den Auslandsbanken.
Bestens vernetzt
Der künftige Chef ist seit 2000 als stellvertretender Geschäftsführer für den Verband tätig. Würgler ist bei den Mitgliedsinstituten bestens vernetzt und kennt entsprechend ihre Anliegen. Ebenso ist er durch seine bisherige Arbeit mit den Partnern bei Bund, Verbänden und Politik bekannt.
Bevor er zum Verband der Auslandsbanken stiess arbeitete er bei den Vereinten Nationen in Genf und als Firmenkundenberater bei einer Grossbank. Er studierte Politologie an der Universität Lausanne.
Die Generalversammlung wählte an ihrem Jahresanlass ausserdem sechs neue Mitglieder in den Vorstand, der somit zehn Mitglieder zählt. Als Präsident:
- Heinrich Henckel, LGT Bank (Schweiz)
Die sechs neuen Vorstandmitglieder:
- Peter Gabriele, General Manager, J.P.Morgan (Suisse), Genf
- Alfonso Gómez, CEO, BBVA (Suiza), Zürich
- Monique Vialatou, CEO und Country Manager, BNP Paribas (Suisse), Genf
- Alex Classen, CEO, HSBC Private Bank (Suisse) & Country Head Switzerland, Genf
- Claudio de Sanctis, CEO, Deutsche Bank (Switzerland), Zürich
- Anne Marion-Bouchacourt, Chief Country Officer Société Générale Switzerland, Chairman SGPrivate Banking Switzerland, CEO SGCIB Swiss Branch, Genf und Zürich
Erster Vizepräsident bleibt Adrian Nösberger, Schroder & Co Bank, der den Verband auch im Swiss Finance Institute (SFI) sowie im Verwaltungsrat der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) vertritt.
Der Vorstand ernannte Alex Classen als zweiten Vize-Präsident. Die Vorstandsmitglieder Mauro de Stefani, Banca Popolare di Sondrio (Suisse), Quästor, sowie Markus Affolter, Bank J. Safra Sarasin, bleiben in ihrem Amt.