Das wiederum treibt die Preise. Laut Zimmermann können die «Seniors» im Vertrieb mittlerweile so gut verdienen wie die besten Private Banker – eine «Total Compensation» von bis zu 400'000 bis 450'000 Franken pro Jahr sei möglich. «Mit grossen Ausreissern nach unten wie nach oben», berichtet der Rekrutierer aus seiner Praxis. Das geht nicht unbemerkt an den anderen Berufsleuten in der Vermögensverwaltung vorbei.
«Mittlerweile erkundigen sich einige Private Banker nach dem Fondsvertrieb», berichtet eine Vertriebsfrau über die Erfahrungen in ihrem Umfeld. Ihrer Ansicht nach ist der Verkauf von Fondsprodukten nicht nur ein gut bezahlter Job, sondern auch ein vergleichsweise sicherer.
Die Vertriebsteams würden meist von Anfang an sehr schlank aufgestellt. Ein bis zwei Personen müssen die ganze Schweiz abdecken. Damit seien die Einsparungsmöglichkeiten für die Arbeitgeber sehr begrenzt, sagt sie. Im Gegensatz zum historisch gut dotierten Private Banking.
Investmentbanker gefragt
Executive-Search-Experten wie Zimmermann sind inzwischen dazu übergegangen, auch ausserhalb des bestehenden Pools nach Vertriebsleuten zu suchen. Bevorzugt tun sie dies im Investmentbanking und den Produkteabteilungen von Geldhäusern. «Diese Personen haben einerseits gelernt sehr kundennah und lösungsorientiert zu arbeiten, zudem verfügen sie oft über den nötigen Biss und das Verständnis für grosse Transaktionen», sagt Zimmermann. Für diese Berufsleute sei ein Übertritt meist relativ einfach und oft auch erstrebenswert. «Im Private Banking», sagt er, «klappt das eher weniger.»
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