Swissquote übertrifft sich selbst
Die Onlinebank konnte 2024 den Erfolg in fast allen Geschäftssparten erhöhen und setzt sich neue Ziele. Die veränderte Wahrnehmung des Kryptomarktes trug zum Rekordjahr bei. Der ehemalige Postfinance-CEO soll Verwaltungsrat werden.
Wie bereits im Januar angekündigt hat Swissquote ein hervorragendes Jahr hinter sich. Die Onlinebank hat am Donnerstag den Geschäftsbericht 2024 mit den detaillierten Zahlen veröffentlicht. Der Nettoertrag belief sich auf 661 Millionen Franken (+24,4 Prozent), der Vorsteuergewinn auf 345,6 Millionen Franken (+35,3 Prozent), der Nettogewinn auf 294,2 Millionen (+35,2 Prozent).
Die Kundenvermögen sind um 31,5 Prozent auf 76,3 Milliarden Franken gewachsen, davon, wie bereits im Januar kommuniziert, 8,3 Milliarden Neugeld. Die Zahl der Kundenkonten nahm um 75'000 auf 650'000 zu.
Auch den Zinserfolg gesteigert
Anders als viele andere Banken konnte Swissquote den Zinserfolg trotz des ungünstigen Umfelds steigern, um 5,2 Prozent auf 224,2 Millionen Franken. Positiv ausgewirkt haben sich gemäss Swissquote die Zunahme der Bareinlagen der Kunden und ein günstiger Währungsmix. Auch der Nettokommissionsertrag nahm um 24,7 Prozent auf 178,2 Millionen Franken zu. Der Handelserfolg konnte sogar noch stärker erhöht werden, um 41,3 Prozent auf 78,3 Millionen Franken.
Der Star unter den Sparten ist 2024 aber ohne Zweifel das Kryptogeschäft. Dort betrug die Wachstumsrate 353,2 Prozent, auch absolut betrachtet handelt es sich mit 85,5 Millionen Franken um einen doch erklecklichen Beitrag zum gesamten Nettoertrag. Der Kryptomarkt habe von der «weltweiten Veränderung der Wahrnehmung» und der Verdoppelung der Marktkapitalisierung profitiert, begründet Swissquote.
Mehr fürs Personal und das Marketing
Einzig im Devisenhandel (e-Forex) gab es aufgrund der tiefen Volatilität an den Währungsmärkten einen Rückschlag. Der Erfolg schrumpfte um 6,4 Prozent auf 94,7 Millionen Franken.
Kräftig zugenommen hat allerdings auch der Aufwand. Der Personalaufwand kletterte um 15,6 Prozent auf 158 Millionen Franken. Dies wird auf die Zunahme des Personalbestands (+7,4 Prozent auf 1'176 Vollzeitstellen) und der variablen Vergütungen zurückgeführt. Die separat ausgewiesenen Marketingausgaben wurden um 18,2 Prozent auf 34,7 Millionen Franken erhöht, um das Moment auszunutzen.
Ein kräftiges Wachstum war auch bei der Bilanzsumme zu verzeichnen: Sie legte 33,4 Prozent auf 13,3 Milliarden Franken zu. Dabei hat sich der Währungsmix verändert. «Aufgrund der umfangreicheren Aktivitäten in ausländischen Wertpapieren und Kryptovermögenswerten» hat sich das Gewicht des Frankens verringert.
Wird neuer Verwaltungsrat bei Swissquote. (Bild: zVg)
Hans-Rudolf Köng soll Verwaltungsrat werden
Der Generalversammlung vom 8. Mai wird eine Dividende von 6 Franken pro Aktie vorgeschlagen (die Aktien werden, passend für einen Onlinebroker, an der SIX Swiss Exchange gehandelt). Ausserdem wird Hans-Rudolf Köng zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Er ersetzt Beat Oberlin, der sich nicht mehr zur Wiederwahl stellt. Köng war langjähriger CEO der Postfinance und übt derzeit eine Reihe von Verwaltungsratsmandaten aus. Unter anderem ist er Verwaltungsratspräsident der Neue Bank in Liechtenstein.
Für 2025 strebt Swissquote eine Ausweisung des Nettoertrags auf 675 Millionen und des Vorsteuergewinns auf 355 Millionen Franken an. Ehrgeiziger sind die Ziele bis 2028. Die neue mittelfristige Vorgabe für den Vorsteuergewinn beträgt nämlich 500 Millionen Franken. Die Diversifikation und die Art der Nettoerträge sollen sich bis dahin weiter verbessern.