Um das von der Swisscom unterstützte Blockchain-Startup Daura ist es ruhiger geworden. Doch hinter den Kulissen wird Schwerarbeit geleistet, sagt der neue CEO Peter Schnürer zu finews.ch.
Topp, die Wette gilt. Zumal für Peter Schnürer, den früheren Digitalchef des Ostschweizer Bankensoftware-Dienstleisters Inventx. Seit diesem Oktober ist er offiziell der CEO von Daura, des Konsortiums hinter der ersten Schweizer Blockchain-Aktie.
Jene «Crypto Share», wetteten die Macher im vergangenen Jahr, werde pünktlich zur «Digital Switzerland Challenge» im April 2019 bereit für Kapitalerhöhungen und und die rechtswirksame Übertragung sein. Das Ziel seien 20 Emittenten auf der Plattform und zehn Kapitalerhöhungen mit der C-Share im ersten Quartals des nächsten Jahres, präzisiert Schnürer nun gegenüber finews.ch. Dereinst, hofft das Konsortium, sollen alle möglichen Anlagen – Aktien, Anleihen, Krypto-Assets, aber auch Bargeld – über Daura abgebildet werden.
Das Ziel für ihn und das Daura-Kernteam ist auch so ambitiös genug. «Noch ist nicht alles unter Dach und Fach», gibt der Fintech-Spezialist zu. Immerhin können die Blockchain-Experten auf potente Unterstützung zählen.
Swisscom und MME im Rücken
So sorgt der Telekom-Riese Swisscom für die technischen Belange bei der Umsetzung der C-Share. Für das juristische Neuland, das mit der ersten digitalen Aktie der Schweiz beschritten wird, ist derweil die Zuger Kanzlei MME zuständig. Die MME-Anwälte haben sich einen Namen als Berater der lukrativen Erstausgaben von digitalen Token und Coin, so genannten ICO, gemacht.
Darin bestand anfänglich die eigentliche Knochenarbeit des Daura-Projekts. «Technologisch unterscheidet sich die C-Share nicht stark von einem herkömmlichen Token auf der Blockchain», sagt Schnürer. Die Pionierarbeit liege vor allem darin, eine mit dem schweizerischem Obligationenrecht konforme digitale Wertschrift zu emittieren.
Mit KMU und Startups im Gespräch
Das ist inzwischen geschafft. Doch nun steht die noch deutlich schwierigere Aufgabe an: Nutzer für die neue Plattform zu finden und darüber hinaus ein «Ökosystem» rund um die Blockchain-Aktien zu bauen. Laut Schnürer ist Daura einerseits mit potenziellen Emittenten aus dem KMU-Sektor und dem Feld von Tech-Startups im Gespräch. Anderseits spricht der Daura-CEO Finanzfirmen und sogar Börsen an – denn bisher kann die C-Share nur emittiert und direkt zwischen den Aktionären übertragen, aber nicht im grösseren Stil gehandelt werden.
Namen will Schnürer dazu noch keine nennen. Bereits bekannt ist, dass die Derivate-Spezialistin Leonteq, die Tessiner Cornèr Bank, die Universität Zürich und die Kanzlei Wenger & Vieli ebenfalls als Partner im Boot sind.
Konkurrenz erwacht
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