«Der Mensch muss an Bedeutung gewinnen – oder er verliert sie ganz»
Damit sind alle Führungskräfte mit in der Verantwortung. Sie sind die Sinnstifter und Gestalter. Eine Auswirkung dieser angedachten Kultur ist nichts weniger als die Neuinterpretation des Geschäftsmodells «Bank» und dessen Mehrwert für Kunden und Gesellschaft.
Der Bankier 5.0 ist demnach kein reines Trainingsergebnis?
Sie bringen es auf den Punkt. Der Bankier 5.0 ist das gewollte Resultat aller Anstrengungen einer Bank, die zeigen will: Banken können auch in Zukunft eine relevante Rolle im Leben ihrer Kunden spielen. Nur diese von Kunden wertgeschätzte Relevanz bekommt Aufmerksamkeit.
Aufmerksamkeit ist das knappste Gut in der digitalen Welt. Aus Aufmerksamkeit resultieren Daten und diese sind Grundlage des zukünftigen ökonomischen Erfolgs.
Der Bankier 5.0 soll demnach die menschliche Antwort auf die disruptive Digitalisierung sein?
Der Mensch muss an Bedeutung gewinnen – oder er verliert sie ganz. Würde der Mensch aus Kundensicht marginalisiert wahrgenommen, schrumpft die Bank zwangsläufig zur verlängerten Werkbank der disruptiven Fintechs und verzwergt zum Erfüllungsgehilfen eines Giganten der Plattform-Ökonomie. Der Roboter stellt Mensch und Bank in – der Bankier 5.0 kann die Antwort sein.
Kai Pfersich ist ehemaliger Banker und berät heute Finanzinstitute in der Schweiz, Liechtenstein, Deutschland und in Österreich. Er ist zudem Dozent am Zentrum für Unternehmungsführung (ZfU) in Zürich und an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart. In seinem neuen Buch «Bankier 5.0 – Die Antwort auf den Roboter» beschreibt er die Auswirkungen der Digitalisierung und Vernetzung im Banking.
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