Eigentlich hätte die Digitalisierungs-Spezialistin zum Verwaltungsrat der St.Galler Kantonalbank stossen sollen. Doch nun sagt sie ab – ausgerechnet für das Basler Schwesterinstitut.
Unter Kantonalbanken wird viel Wert auf Harmonie mit den Schwesterinstituten gesetzt. Diese Meldungen klingen nicht danach: Wie die Basler Kantonalbank (BKB) am Mittwoch vermeldete, ernennt sie Mariateresa Vacalli per 1. Oktober 2018 zum Chief Digital Officer (CDO). Auch finews.ch berichtete, dass das Staatsinstitut für den extra neu geschaffenen Posten eine Besetzung sucht.
Nur: Vacalli hatte eigentlich schon der St.Galler Kantonalbank (SGKB) zugesagt. Dort sollte sie auf Ende April zum Verwaltungsrat stossen und ihre Erfahrung mit der Digitalisierung dort einbringen. Nun musste die Bank ebenfalls am Mittwoch berichten, dass Vacalli ihre Kandidatur für das Gremium zurückziehe.
Bei Sunrise und UPC
Vacalli hat 1998 das Studium der ETH als diplomierte Betriebs- und Produktionsingenieurin abgeschlossen und verschiedene Managementausbildungen absolviert – unter anderem am renommierten Institut Insead in Fontainebleau bei Paris und am IMD in Lausanne. Seit 2016 ist sie als CEO von Moneyhouse tätig, der zur NZZ Mediengruppe gehörenden Plattform für Wirtschaftsinformationen.
Davor hatte Vacalli während rund vierzehn Jahren verschiedene Managementfunktionen bei den Schweizer Telekom-Unternehmen Sunrise und UPC inne.
Run auf IT-Frauen
Mit dem Korb Vacallis an die SGKB erreicht der Kampf um (weibliches) Technologie-Knowhow im Swiss Banking einen neuen Höhepunkt. Wie finews.ch berichtete, ist ein regelrechter Run auf Frauen mit IT- und Digital-Erfahrung in Gange. Und solches Talent ist in der Schweiz rar.