In den Führungsgremien der Schweizer Banken herrschen zwei Mängel: zu wenig Frauen und zu wenig IT-Kenntnisse. Manches Institut schlägt nun zwei Fliegen mit einer Klappe. Ob das zielführend ist, bleibt offen.
Wer die Liste der Ernennungen und Nominationen für Verwaltungs- und Bankräte der letzten zwölf Monate durchgeht, erkennt einen Trend: Frauen mit IT-Know-how scheinen momentan die besten Chancen für eine Karriere in einem Leitungsgremium einer Bank zu besitzen.
Jüngstes Beispiel ist Maria Teresa Vacalli, welche vergangene Woche für die Wahl in den Verwaltungsrat der St. Galler Kantonalbank vorgeschlagen worden ist. Präsident Thomas Gutzwiller frohlockte: «Wir werden insbesondere von ihrem Fachwissen in der Entwicklung digitaler Produkte und Technologien sowie im Management von Cyber Risiken profitieren.»
Beliebt: Informatik-Professorinnen
Davor hatte sich die Hypothekarbank Lenzburg eine Digitalisierungsexpertin für ihren Verwaltungsrat gesichert und die Informatik-Professorin Doris Agotai nominiert. Mit Sita Mazumder wählte die Clientis-Gruppe ebenfalls eine Informatik-Professorin in ihren Verwaltungsrat.
Maria Vacalli, St. Galler Kantonalbank
In den Bankrat der Aargauischen Kantonalbank wurde im vergangenen Herbst Andréa Belliger (Bild unten), ebenfalls Professorin und eine «Frau mit besonderen IT-Kenntnissen», gewählt. Bei Valiant kam Maya Bundt in die Kränze: Der Verwaltungsrat begrüsste mit ihr ein Neumitglied und eine «ausgewiesene Expertin für Chancen und Risiken der Digitalisierung in der Finanzindustrie».
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