Die Deutsche Bank und die Postbank richten ihr Privat- und Firmenkundengeschäft gemeinsam neu aus, dabei entsteht auch ein digitales Finanzinstitut. Die Marke Sal. Oppenheim verschwindet.
Die Deutsche Postbank und die Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden werden zum Ende des zweiten Quartals 2018 in einer Rechtseinheit zusammengeführt, wie einer Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist.
Die neue Bank wird als Deutsche Privat- und Firmenkundenbank eine gemeinsame Zentrale haben und mit beiden Marken beim Kunden präsent bleiben. Ausserdem entsteht eine neue Digitalbank, wie es weiter heisst. Das Geschäft des Bankhauses Sal. Oppenheim wird in die Deutsche Bank integriert.
Ambitionierte Ziele
Der Umbau soll erhebliche Synergien bringen, die schrittweise bis 2022 auf dann jährlich rund 900 Millionen Euro gesteigert werden sollen.
Dafür fallen insgesamt 1,9 Milliarden Euro an Restrukturierungskosten und Investitionen an – vor allem in der Informationstechnologie, wie es weiter heisst. Die Aufwand-Ertrag-Relation in diesem Bereich soll bis 2022 auf unter 65 Prozent gesenkt werden.
Kostenfreies Konto
Ende 2018 will die Deutsche Privat- und Firmenkundenbank darüber hinaus mit einer neuen Digitalbank an den Markt gehen, die vor allem junge, digital affine Kunden ansprechen soll. Im Mittelpunkt des Angebots wird ein kostenfreies Konto stehen, das einen einfachen und schnellen Zugang zu digitalen Marktplätzen bietet.
Von den über 20 Millionen Kunden der Deutschen Privat- und Firmenkundenbank nutzen heute bereits mehr als 10 Millionen die Online- und Mobil-Angebote der beiden Banken. Die neue Einheit wird weiterhin rund 10'000 «Bargeldversorgungspunkte» in ganz Deutschland haben. Zum Start wird die Deutsche Privat- und Firmenkundenbank rund 30'000 Mitarbeiter und mehr als 1'500 Filialen haben.
Sal. Oppenheim wird aufgegeben
Auch das Wealth Management der Deutschen Bank in Deutschland erhält einen neuen Zuschnitt. So wird das Geschäft mit Vermögenskunden von Sal. Oppenheim im Laufe des Jahres 2018 im Wealth Management der Deutschen Bank aufgehen, wie es weiter heisst.
Das Asset Management von Sal. Oppenheim mit dem umfassenden quantitativen Investment-Wissen geht im ersten Quartal 2018 in den Unternehmensbereich Deutsche Asset Management über. Die Marke Sal. Oppenheim wird aufgegeben.