Der letztes Jahr in grosse Schwierigkeiten geratene Derivate-Spezialist Leonteq hat im ersten Semester 2017 wider Erwarten schwarzen Zahlen geschrieben. Die Partnerin Raiffeisen half dabei.
Leonteq hat im ersten Halbjahr 2017 wieder einen Gewinn geschrieben – wenn auch nur knapp. Der in Zürich ansässige Spezialist für Strukturierte Produkte erzielte ein Plus von 1,2 Millionen Franken, wie Leonteq am Donnerstag mitteilte. Im ersten Halbjahr 2016 waren es noch 37,2 Millionen Franken gewesen. Ende 2016 war Leonteq dann mit 20 Millionen Franken in der Verlustzone gelandet.
Das erste Halbjahr 2017 sei von einem starken Wachstum im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft geprägt gewesen. Auslöser dafür war die Behebung von Kapazitätsbeschränkungen mit wichtigen Partnerbanken gewesen.
Erweiterter Vertrieb mit Raiffeisen
Wie Leonteq weiter schrieb, war es insbesondere der erweiterte Vertrieb der von Raiffeisen emittierten Produkte an neue Länder und Kundengruppen sowie die erfolgreiche Migration der strukturierten Investmentprodukte von der Notenstein La Roche Privatbank zu Raiffeisen gewesen, der geholfen habe. Die Genossenschaftsbank ist mit 30 Prozent an Leonteq beteiligt.
Der Ertrag sei zudem durch eine Kooperation mit der Crédit Agricole Corporate and Investment Bank, sowie dem Start eines Pilotprojekts für die Emission strukturierter Produkte mit Postfinance und die Betriebsaufnahme eines neuen Offshore-Vertriebs nach Japan gestützt worden.
Kosten sinken langsam
Einfluss auf den Gewinn hatte auch das Kostensenkungsprogramm, wodurch sich der Geschäftsaufwand gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 um 9 Prozent auf 99 Millionen Franken verringerte. Damit liegt Leonteq aber immer noch deutlich höher als im ersten Halbjahr 2016, als der Gesamtaufwand bei 80,9 Millionen Franken lag.
Leonteq musste hohe Rückstellungen für die Räumlichkeiten in London und Zürich vornehmen, wo das Unternehmen die Kapazitäten verringern will, doch an Verträge gebunden ist.
Weitere Steigerung der Profitabilität erwartet
Die Anzahl der Mitarbeiter belief sich zum 30. Juni 2017 auf 464 Vollzeitstellen gegenüber einem Höchststand von 523 im Oktober 2016. Leonteq werde sein striktes Kostenmanagement fortsetzen, hiess es.
CEO Jan Schoch sagte gemäss Mitteilung: «Wir sind noch weit von unseren Zielen entfernt. Im aktuell herrschenden Marktumfeld rechne ich aber mit einem weiteren Anstieg unserer Profitabilität in der zweiten Jahreshälfte.»