Ein ehemaliger Mitarbeiter der Schweizer Banken Julius Bär und Credit Suisse hat sich vor einem US-Gericht der Korruption und Geldwäscherei beim Weltfussballverband Fifa für schuldig bekannt.
Der 56-jährige Argentinier Jorge Luis Arzuaga räumte seine Schuld am Donnerstag vor dem US-Bundesgericht in New York ein, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtete.
Das Schuldbekenntnis erfolgte nach einer Einigung mit der Staatsanwaltschaft. Arzuaga hat ab 2010 während seiner Tätigkeit bei den Schweizer Banken Credit Suisse (CS) und Julius Bär die Konten einer Sport-Marketing-Firma aus Argentinien verwaltet, über welche die Bestechungsgelder liefen.
Dabei habe er aktiv Mantelfirmen gegründet und Konten eingerichtet, deren eigentlicher Inhaber ein hoher argentinischer Fussballfunktionär war, wie es in dem Statement des Department of Justice (DOJ) heisst.
«Ich schäme mich»
Der Name des Funktionärs wollte Arzuaga nicht nennen. Dabei handelt es sich jedoch offenbar um den früheren Präsidenten des Argentinischen Fussballverbandes Julio Grondona, der 2014 verstarb.
Nach dem Tod des Funktionärs habe Arzuaga die Gelder an die Erben transferiert. Für seine Dienste hat er laut Bericht mehr als eine Million Dollar als Bonus erhalten. «Ich schäme mich», sagte der Argentinier, «es tut mir sehr leid, was ich getan habe.»
Arzuaga, der nach der Anhörung unter Leistung einer Bürgschaft aus der Haft entlassen wurde, arbeitete bis 2012 bei der Credit Suisse, und danach bis 2015 bei der Zürcher Privatbank Julius Bär.
Droht Julius Bär ein Nachspiel?
Die Fifa-Affäre könnte für die «Bären» noch ein Nachspiel haben. Zwar einigte sich das Institut 2016 mit den US-Behörden in einem Verfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung und bezahlte eine Busse von rund 550 Millionen Dollar. Allerdings unter der Auflage, dass sich Julius Bär nichts mehr zu Schulden kommen lasse.
Sollten die US-Justizbehörden Julius Bär dennoch ein Fehlverhalten nachweisen können, ist nicht ausgeschlossen, dass das Steuerhinterziehungsverfahren neu aufgerollt wird. Unlängst betonte jedoch ein Bär-Sprecher, es gebe keine Anzeichen, dass die Fifa-Affäre Auswirkungen auf die Vereinbarung im Steuerfall haben könnte, wie auch finews.ch berichtete.