Nach eifrigen Spekulationen über die Beweggründe für seine Tat liefert nun der ehemalige HSBC-Informatiker Hervé Falciani seine Sicht der Dinge.
Es sei sein Drang nach Gerechtigkeit gewesen, der ihn zum Gang zu den Behörden bewegt habe, sagt Hervé Falciani in einem Interview mit der französischen Tageszeitung «Le Figaro». Ihn habe die Frage interessiert, ob sich die Justiz so durchsetzen könne, dass die Interessen von Franzosen und Europäern angemessen vertreten würden.
Ein moderner Robin Hood
Bevor er die Daten den französischen Behörden übergeben habe, unternahm Falciani offenbar diverse Versuche, um das Management der Bank auf die Systemmängel aufmerksam zu machen. Bei der HSCB Private Bank sei er jedoch auf taube Ohren gestossen. Die alte Garde habe sich gegen seine Erneuerungswünsche gesetzt, und auch eine interne Beschwerde habe nichts bewirkt.
In der Folge benachrichtigte Falciani die Schweizer Behörden. Von diesen bekam er ebenfalls kein Feedback, also habe er sein Glück bei anderen potenziellen Interessenten versucht.
In den Libanon gelockt
Dazu zählt auch Falcianis Reise in den Libanon. Dorthin sei er gelockt worden, sagte er im Interview. Er habe keineswegs versucht, seine gestohlenen Daten zu vergolden. Man habe ihn dazu angestiftet, die Daten zu verkaufen.
Bei seiner Rückkehr habe er sich dann sofort an die Justiz gewandt. Und auch von dieser sei kein Geld geflossen. Er wolle gar kein Geld, betont Falciani, sondern Gerechtigkeit.
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