Der Zürcher Derivate-Spezialist Leonteq reagiert auf die neuen Kräfteverhältnisse bei Raiffeisen – und schafft sich die Option für einen weiteren Wachstumsschritt.
Der aufstrebende Zürcher Derivate-Spezialist Leonteq reagiert auf die Veränderungen bei Raiffeisen Schweiz: Der Generalversammlung vom 22. April wird die Wahl von Patrik Gisel vorgeschlagen, wie das Unternehmen am Dienstag vermeldete.
Der designierte CEO der Raiffeisen Gruppe, der bei Raiffeisen kommenden Oktober den langjährigen Chef Pierin Vincenz ablöst, kommt für Adrian Künzi, seinerseits Chef der Raiffeisen-Tochter Notenstein Privatbank. Während Künzi den Leonteq-VR verlässt, soll Vincenz dem Aufsichtsgremium erhalten bleiben – sowie alle anderen bisherigen Verwaltungsräte.
Split 1:2
Während Leonteq damit auf die neuen Machtverhältnisse innerhalb der Raiffeisen-Gruppe reagiert, die 20 Prozent am Derivate-Spezialisten hält, schlägt sie eine weitere Veränderung in eigener Sache vor.
So beantragt der Verwaltungsrat einen Aktien-Split im Verhältnis 1:2, die Löschung des restlichen genehmigten Kapitals und die Erteilung einer Ermächtigung, das Aktienkapital jederzeit bis zum 14. April 2017 bis zu einem Maximalbetrag von 3 Millionen Franken in vollständig liberierten Namenaktien zu erhöhen.
Nach der Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr bestünden derzeit keine Pläne, davon Gebrauch zu machen, versicherte Leonteq allerdings.
Beruhigung für die Aktionäre
Damit hält sich das Unternehmen alle Optionen für einen weiteren Wachstumsschritt offen – und beruhigt gleichzeitig die Aktionäre: Nach der letzten Kapitalerhöhung im August 2014 war es zu zeitweiligen Kursturbulenzen und einiger Aufregung gekommen.
Ebenfalls zur Beruhigung der Eigner dürfte sich die vorgeschlagene Dividende eignen: Leonteq will diese um 1 Franken auf 3 Franken je Aktie erhöhen, wie es heisst.
Zeichen der Überhitzung?
Dennoch macht Leonteq mit dem Aktien-Split die Investoren nervös, wie ein Marktkommentar der Neuen Helvetischen Bank vom Dienstag nahelegt.
Die Analysten der Zürcher Neo-Bank gratulieren dem Management von Leonteq zwar zur Wachstumsstrategie. Dennoch äussern sie auch Besorgnis. «Wir glauben, Zeichen einer generellen Überhitzung an den Aktienmärkten zu erkennen, wenn eine Aktie gesplittet werden soll, weil sie bei 300 Franken zu teuer aussieht», schreiben sie. Und: Eine etwas vorsichtigere Positionierung mache in Anbetracht des noch lange dauernden Jahres «wohl Sinn».