Raiffeisen Schweiz hat beim Hypothekarvolumen und den Kundengeldern weiter zugelegt. Der geringere Erfolg im Zinsgeschäft hat aber zu einem Gewinnrückgang geführt.
Die Raiffeisen Gruppe hat 2024 einen Gewinn von 1,21 Milliarden Franken erzielt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Minus von 13 Prozent.
Das Institut betont, dass man mit dem Wachstum im Anlage- und Firmenkundengeschäft einen sehr gutem Jahresabschluss erreicht habe und der Gewinn der zweithöchste in der 125-jährigen Geschichte von Raiffeisen ist. Zudem sei das Vorjahresergebnis von einem ausserordentlich hohen Erfolg aus dem Zinsengeschäft geprägt, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.
Die Hypothekarforderungen sind 2024 um 4,6 Prozent auf 220,8 Milliarden Franken gestiegen. Die Kundenausleihungen insgesamt betrugen 233,0 Milliarden Franken (+4,7 Prozent).
Die Kundeneinlagen legten um 7 Milliarden Franken auf 214,9 Milliarden Franken zu. Der Netto-Neugeldzufluss in Vorsorge- und Anlagedepots belief sich auf 3,4 Milliarden Franken.
Tieferer Zinserfolg
Der Netto-Erfolg im Zinsgeschäft ging aufgrund der im Jahresverlauf gefallenen Zinsen um 7,5 Prozent auf 2,8 Milliarden Franken zurück.
Demgegenüber wuchs der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts wuchs um 9,5 Prozent auf 683,4 Millionen Franken. Hier habe sich die anhaltend positive Entwicklung im Vorsorge- und Anlagegeschäft niedergeschlagen, heisst es weiter.
Insgesamt wurden im Vorjahr 40'000 neue Vorsorge- und Anlagedepots eröffnet – das seien mehr als 150 Neueröffnungen pro Arbeitstag. Eine anhaltend hohe Nachfrage habe man bei den Vermögensverwaltungsmandaten verzeichnet, die bei Raiffeisen bereits ab einem Vermögen von 50'000 Franken angeboten werden. Sowohl die Anzahl als auch das Volumen haben im vergangenen Jahr um 32 Prozent zugenommen.
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft stieg um 2,3 Prozent auf 261,6 Millionen Franken.
Der Geschäftsertrag liegt mit 3,9 Milliarden Franken um 4,0 Prozent unter dem Vorjahr.
Hohe Kapitalisierung
Die Eigenmittel und verlustabsorbierenden Mittel der Gruppe stiegen auf 26,9 Milliarden Franken. «Aufgrund dieser hervorragenden Kapitalisierung erfüllt Raiffeisen mit einer risikogewichteten TLAC-Quote von 26,0 Prozent die regulatorischen Anforderungen für eine systemrelevante Bank deutlich», schreibt das Institut.
Ergebnis im Rahmen des Vorjahres
Raiffeisen erwartet in einem anspruchsvollen Umfeld für 2025 einen soliden Geschäftsgang mit einem Ergebnis im Rahmen des Vorjahres, heisst es weiter. Die Schweizer Wirtschaft dürfte sich leicht besser entwickeln als im Vorjahr. Als Faktoren werden das robuste Beschäftigungswachstums, steigende Reallöhne sowie positive Effekte weiterer Leitzinssenkungen genannt.
Die Ökonomen von Raiffeisen rechnen für die Schweiz mit einem BIP-Wachstum von 1,3 Prozent. Die sinkenden Hypothekarzinsen beleben die Immobiliennachfrage und dürften die Preisdynamik sowohl im Eigenheimsegment als auch bei Renditeimmobilien wieder erhöhen. An den Finanzmärkten wird im Zuge einer Verschärfung der Handelspolitik und der Einführung neuer Importzölle mit einer höheren Volatilität und insgesamt moderateren Renditen gerechnet.