Durch den Zinssenkungszyklus haben indirekte Schweizer Immobilienanlagen insbesondere gegen Ende 2024 einen wahren Boom gesehen. Die Aufpreise auf den Nettoinventarwert der Anlagen ist wieder auf alte Höhen geklettert. Doch mit Blick nach vorn dürfte es nicht in gleichem Masse weiter gehen.

Investitionen in indirekte Schweizer Immobilienanlagen haben im vergangenen Jahr den Aktienmarkt insgesamt deutlich geschlagen. Laut Raiffeisen Schweiz sind in den Kursen jedoch bereits weitere Zinssenkungen der SNB eingepreist. Damit sei das Potenzial für weiter Steigerungen im laufenden Jahr begrenzt, heisst es in der am Dienstag vorgelegte Studie zum Immobilienmarkt.

Schweizer Immobilienaktien haben demnach im Jahresverlauf eine Gesamtrendite von 16,4 Prozent erzielt. Kotierten Immobilienfonds rentierten mit 17,6 Prozent sogar noch besser.

Damit hätten beide Anlageklassen deutlich höhere Gewinne als der Schweizer Aktienmarkt erzielt (SPI: 6.2%).

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Kursfeuerwerk durch sinkende Zinsen

Der ausschlaggebende Faktor seien die sinkende Zinsen gewesen. Sie hätten ein wahres Kursfeuerwerk gezündet. Die SNB hatte Anfang 2024 Zinssenkungszyklus eröffnet.

Damit sei der regelrechten Ausverkauf indirekter Immobilientitel im Zuge der Post-Covid-Zinserhöhungen 2022 und 2023 gestoppt worden.
«Kotiertes Betongold erfreut sich wieder grosser Beliebtheit», schreibt Raiffeisen weiter. Mit sinkenden Zinsen und der Erwartung auf weitere Zinsschritte hätten Immobilien im Verlauf des letzten Jahres deutlich an Attraktivität gewonnen.

Die Volkswirte würden im Konsens erwarten, dass eine anhaltende Tiefstzinsphase bevorsteht. Daneben macht Raiffeisen noch weitere günstige Faktoren aus, die die Renditen stützen dürften. Dazu zählt die Knappheit an Immobilienobjekten und der wieder wachsende Anlagedruck bei institutionellen Investoren. Der Mietwohnungsmarkt werde von steigenden Mieten geprägte und zeige ein attraktives Rendite-Risikoprofil.

Die Experten verweisen auf die hohen Agios, also die Kursaufschläge im Vergleich zum Nettoinventarwert. Diese hätten sich wieder den Rekordständen angenähert, welche gegen Ende der Covid-Pandemie erreicht wurden. Im Dezember 2024 hätten Anleger im Durchschnitt einen Aufschlag von 34 Prozent auf den Nettoinventarwert dieser Fonds gezahlt.

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Es sei davon auszugehen, dass weitere Zinsschritte der SNB in den aktuellen Kursen eingepreist sind, heisst es weiter. «Eine ähnliche Performance der Immobilienfonds wie im letzten Jahr ist 2025 daher nicht zu erwarten.»