Die in jüngster Zeit heftig kritisierte Credit Suisse hat ein solides Resultat für das dritte Quartal 2014 publiziert. Das Investmentbanking hat das Ergebnis günstig beeinflusst. Die Neugelder in der Vermögensverwaltung sind etwas tiefer als vor drei Monaten. CEO Brady Dougans Ausblick ist verhalten.
Die Credit Suisse (CS) hat im dritten Quartal 2014 einen den Aktionären zurechenbaren Gewinn von 1,025 Milliarden Franken erzielt, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Dies entspricht einem Plus von 126 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.
Über die ersten neun Monate des laufenden Jahres gesehen erzielte die CS einen Gewinn von 1,184 Milliarden Franken, was gegenüber der vergleichbaren Periode im Vorjahr einem Rückgang von 58 Prozent entspricht. CS-Konzernchef Brady Dougan spricht von einem «guten Ergebnis» und «hohen Kundenaktivitäten» im dritten Quartal 2014, wie dem Communiqué weiter zu entnehmen ist.
Gute Geschäfte mit Obligationen
Das vergleichsweise gute Abschneiden ist vor allem auf das Investmentbanking zurückzuführen, das einen Vorsteuergewinn von 516 Millionen Franken erzielte. Dies entspricht einer Steigerung von 125 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Ein wesentlicher Grund für das bessere Abschneiden: Der Ertrag im Anleihengeschäft war deutlich höher als im Vorjahresquartal, insbesondere auf Grund der höheren Kundenaktivität, die bei den meisten Produkten zu wesentlich höheren Erträgen führte, wie die CS schreibt.
In der Vermögensverwaltung (Private Banking & Wealth Management) wies die CS im dritten Quartal einen Vorsteuergewinn von 943 Millionen Franken aus, was einem Rückgang von 7 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr entspricht. Damals betrug der Vorsteuergewinn 1,018 Milliarden Franken. Der Grund für das schwächere Abschneiden ist vor allem auf die anhaltend tiefen Zinsen zurückzuführen.
Neugeld etwas spärlicher
Die verwalteten Kundenvermögen des Konzerns beliefen sich per Ende September 2014 auf 1'366 Milliarden Franken. Im Vergleich zum Ende des zweiten Quartals 2014 stiegen die Depots nur unwesentlich, nämlich um 2,7 Prozent an. Das Netto-Neugeld betrug am Ende des dritten Quartals 2014 insgesamt 7,4 Milliarden Franken, drei Monate zuvor waren es noch 10,1 Milliarden Franken gewesen. Schwächer entwickelte sich das Neugeld in der klassischen Vermögensverwaltung sowie im Asset Management, also im Geschäft mit institutionellen Kunden.
Zum Ausblick für das vierte Quartal 2014 sagte Dougan: «Die jüngste Volatilität an den Märkten im Oktober hatte unterschiedliche Auswirkungen auf unser Geschäft. Während bestimmte Bereiche in beiden Divisionen davon profitierten, wurden andere belastet.»
Zuversicht im M&A-Geschäft
Entsprechend sei der Auftakt in das Schlussquartal 2014 uneinheitlich, sagte der Konzernchef weiter. Weiterhin gut sei die Auftragslage im Emissions- und Beratungsgeschäft. Wie rasch diese Transaktionen im vierten Quartal 2014 umgesetzt werden könnten, hänge jedoch von den Marktbedingungen ab, so Dougan.
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