Die Credit Suisse verfügt in den Augen der beiden Private-Banking-Chefs über einen Wettbewerbsvorteil: Sie kann auch den Service einer Investment Bank anbieten. Hier schlummere Potenzial.
Die Trennlinie zwischen den Bedürfnissen der sehr vermögenden Kunden, den Ultra High Net Worth Individuals (UHNWI), und den institutionellen Investoren sei sehr verschwommen, sagte Robert Shafir, Co-Head Private Banking & Wealth Management, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur «Reuters».
Gelinge es der Credit Suisse für diese vermögenden Kunden einen Brücke zum Service der Investment Bank zu schlagen, würden sich dem Institut grosse Chancen erschliessen. «Bis jetzt haben wir diesbezüglich erst an der Oberfläche gekratzt», so Shafir.
Vorteil noch nicht systematisch genutzt
«Wir haben noch nicht systematisch alle Vorteile genutzt, die sich aus unsere globalen Kundenstamm realisieren lassen», ergänzte er.
Die Bank wolle ihre grosse Bilanzssume dafür nutzen, mehr an die vermögende Kunden auszuleihen. Dadurch soll der Anteil dieser Kundengruppe mit Vermögen von über 50 Millionen Dollar an den gesamten verwalteten Vermögen von derzeit 44 Prozent auf rund die Hälfte erhöht werden. «Wir haben uns diesbezüglich ambitionierte Ziele gesetzt», so Shafir weiter.
Zuversichtlich bezüglich einer Lösung mit den USA
Shafir und Hans-Ulrich Meister – das Duo leitet als Co-Heads die Division seit rund einem Jahr – wollen die Synergien zwischen dem Investment Banking und dem Private Banking weiter erschliessen und dadurch Kosten im Umfang von 950 Millionen Franken bis 2015 einsparen.
Bezüglich der Steuerproblematik in den USA zeigte sich Meister zuversichtlich, dass mit den Behörden eine Lösung gefunden werde. Wann dies der Fall sein könnte und wie eine solche Lösung aussehen werde, wollte Meister indes nicht kommentieren.