Der auf Anlagen im Gesundheitsbereich spezialisierte Asset Manager bekommt zu spüren, dass 2024 andere Sektoren des Aktienmarktes deutlich attraktiver gewesen sind. Die Kunden haben Vermögen abgezogen, der Konzerngewinn liegt auch aufgrund von Sondereffekten markant tiefer als im Vorjahr.

Die Bellevue Group hat ein schwieriges Jahr hinter sich. 2024 sind die Kundenvermögen um 17 Prozent auf 5,8 Milliarden Franken gesunken, was sich aufgrund des damit verbundenen Rückgangs der Managementgebühren auch auf der Ertragsseite des Vermögensverwalters bemerkbar gemacht hat. Der Konzerngewinn beträgt noch 9,2 Millionen Franken, 40 Prozent unter dem Niveau des Vorjahrs.

In ihrer Medienmitteilung vom Dienstag begründet Bellevue die schwache Performance mit der «unterdurchschnittlichen Entwicklung des Healthcare-Sektors», dem zentralen Anlageuniversum des Asset Managers. «Investoren allozierten ihre Gelder aus dem Healthcare-Sektor zunehmend in Bereiche wie IT und Kommunikationsdienstleister. Diesen Abflüsse von knapp 1,5 Milliarden Franken standen neu akquirierte Kundengelder «in vorwiegend traditionellen Healthcare-Strategien» von über 600 Millionen Franken gegenüber.

«Zusätzliche Aufwendungen» belasten den Konzerngewinn

Immerhin konnten der übrige Kommissionserfolg und der Erfolg aus Finanzanlagen gesteigert werden, so dass der Gesamtertrag nur um 14 Prozent auf 70,2 Millionen Franken fiel. Der operative Aufwand sank um 8 Prozent auf 53,5 Millionen Franken.

Allerdings entstanden «zusätzliche Aufwendungen infolge personeller Veränderungen und organisatorischer Optimierungen sowie der Rückkehr an den Ursprungsstandort am Bellevue», was sich im Konzerngewinn niederschlug. 

Die Cost-Income-Ratio liegt gegenwärtig mit 76 Prozent deutlich über dem Zielbereich von 60–65 Prozent.

«Vom künftigen Aufschwung im Healthcare-Sektor profitieren» 

Gebhard Giselbrecht, CEO Bellevue Group, ist nicht zu zufrieden. Die Schwäche des Gesundheitssektors habe «den Verlauf unserer Healthcare-Strategien beeinträchtigt und die Reallokationen von Kundengeldern akzentuiert». Und weiter: «Das vorliegende Resultat entspricht nicht den Ambitionen von Bellevue. Wir wollen Mehrwert für Kunden und Aktionäre schaffen. Wir haben unsere Organisation und Struktur weiter optimiert und arbeiten kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer Anlagestrategien, um von einem künftigen Aufschwung im Healthcare-Sektor unmittelbar profitieren zu können.»

Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung vom 18. März eine Dividende von 0.70 Franken je Aktie vorschlagen, was basierend auf dem Aktienkurs von Ende 2024 einer Dividendenrendite von 6,2 Prozent entspricht.