Asset-Management-Verband gibt sich selbstbewusst

Der Verband der Asset Manager ist überzeugt, dass Private Markets künftig noch eine wichtigere Rolle für die Kapitalbeschaffung von Unternehmen spielen werden. Die Branche will davon profitieren. 

Die Asset-Management-Zunft strotzt vor Zuversicht. Das ist der vorherrschende Eindruck, den die Jahresmedienkonferenz der Asset Management Association (AMAS) am Mittwoch in Zürich hinterliess.

Mit verwalteten Vermögen von 3,4 Billionen Euro (Zahlen per Ende 2023) liegt die Schweiz im internationalen Vergleich vor Deutschland. Und 2024 hat die gute Entwicklung an den Finanzmärkten die Vermögen weiter anschwellen lassen, auf 3,4 Billionen Franken, schätzt der Verband.

Frankreich im Visier

Nur halb im Scherz gab AMAS-Chairman Iwan Deplazes die weitere Richtung vor: «Es ist klar, wen wir als nächstes einholen wollen.» Frankreich liegt mit Assets under Management (AuM) von 4,8 Billionen Euro derzeit zwar noch klar vorne, aber die Schweiz verzeichnete in den letzten Jahren ein deutlich kräftigeres Wachstum.

Auch in den kommenden Jahren soll das Vermögensverwaltungsgeschäft kräftig zulegen.

Zum einen hat gemäss Deplazes Sustainable Finance, also das Investieren unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien, ungeachtet des jüngst verstärkten Gegenwinds aus den USA, weiterhin Potenzial, was die Schweiz als diesbezüglich führender Standort nutzen kann.

Zauberwort Private Markets

Zum anderen bieten Private Markets (Private Equity, Private Debt und Infrastruktur) Potenzial, v.a. vor dem Hintergrund, dass die Banken an die Grenzen ihrer Bilanzen kommen. Der traditionelle Kreditkanal reicht also nicht mehr aus, um die Wirtschaft mit ausreichend Kapital zu versorgen.

Dass AMAS in diesem Bereich viel Chancen vermutet, zeigt auch eine Studie zu Private Markets in der Schweiz, die sie zusammen mit dem Branchenverband Seca und der Boston Consulting Group verfasst hat und die am Medienanlass vorgestellt wurde.

Passive Anlagen, tiefere Gebühren, magere Zuflüsse

Die Asset-Management-Branche will aber nicht nur die Chancen nutzen, sondern muss sich auch Herausforderungen stellen – dazu zählen gemäss AMAS-Geschäftsführer Adrian Schatzmann der Trend zu passiven Anlagaen, die schrumpfenden Gebühren und der relativ bescheidene Zufluss an echtem Neugeld.

Mit Blick auf das Segment der Anlagefonds stellte Schatzmann fest, dass die kombinierte UBS/CS 2024 Marktanteile eingebüsst hat, die viele andere Anbieter unter sich aufteilten.