Früher hatten hier einmal der Telecomanbieter Sunrise und danach die Credit Suisse ihre Büros. Doch seit dem vergangenen Sommer stehen die jetzt als «Quadro Towers» vermarkteten Hochhäuser an der Hagenholzstrasse in Zürich Oerlikon leer. Jetzt will die Besitzerin BVK einen Teil der Fläche in Wohnungen umwandeln.

Der Auszug der Credit-Suisse-Angestellten aus dem prominenten Bürokomplex hinter dem Hallenstadion in Zürich-Oerlikon im August 2024 war schon lange geplant. Noch bevor die Grossbank von ihrer Konkurrentin UBS übernommen wurde, stand der Zügeltermin fest.

Doch seitdem hat sich nicht viel bewegt. Bisher konnte die Besitzerin, die Zürcher Pensionskasse BVK, die grösste Pensionskasse der Schweiz, die Flächen nicht wieder vermieten. Jetzt soll ein Teil der leerstehenden Büroflächen in Wohnungen umgewandelt werden, wie der «Tagesanzeiger» am Dienstag berichtet.

Umbau bis 2028

«Die Strukturen der Bürohochhäuser eignen sich hervorragend für eine Umnutzung zu Wohnflächen», sagte BVK-Sprecher Christian Brütsch gegenüber der Zeitung. Das Baugesuch für die Umwandlung sei bereits eingereicht, und als Termin für die Fertigstellung werde 2028 angepeilt.

Demnach sollen die Flächen ab dem 7. bis zum 25. Stockwerk umgebaut werden. Dabei sollen insgesamt 260 Wohneinheiten entstehen. Die «vorwiegend kleinen» Apartments würden sich an eine urbane Zielgruppe richten, so der Sprecher weiter. Die unteren Geschosse sollen Dienstleistungs-, Gastro- und Retailflächen bieten.

Innenstadt hui – Randlage pfui

Die Pläne der BVK machen auch ein bestehendes Ungleichgewicht auf dem Zürcher Immobilienmarkt deutlich. Während es bei Büroflächen in den Randzonen oder der Peripherie eine hohe Leerstandsquote gibt, sind Innenstadtlagen weiter gesucht.

Der Durchschnitt liegt laut dem jüngsten Marktbericht von CBRE in Zürich bei 3,1 Prozent, während in Innenstadtlagen Leerstände zwischen 0,6 und 2,4 Prozent beobachtet werden. In Altstetten (6,6 Prozent) und Zürich Nord (4,9 Prozent) sowie ausserhalb des Stadtgebiets im Bereich Limmattal (8,1 Prozent) und der Flughafenregion (15 Prozent) werden deutlich höhere Leerstände verzeichnet.

Wohnungsmarkt leergefegt

Demgegenüber ist der Mietwohnungsmarkt in Zürich mit einem Leerstand von nur 0,07 Prozent nahezu leergefegt. Wie gross der Druck ist, zeigt auch das jüngste Projekt der Stadt, die «Wohnsiedlung Tramdepot Hard» in Zürich West (Bild unten). In der ersten Runde des Vergabeverfahrens haben sich laut Stadtrat Daniel Leupi auf die knapp 200 Wohneinheiten rund 10'000 Personen beworben.

tramdepot Hard1

(Visualisierung: Stadt Zürich)

Die von der BVK geplanten 260 neuen Wohnungen dürften dabei ebenfalls wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heissen Stein wirken. Die Grösse der Wohnungen sowie der absehbar hohe Mietzins dürften sich eher an die Zielgruppe der «urban professionals» richten, die eine Lage zwischen Innenstadt und Flughafen schätzen.