Um durchschnittlich 1,4 Prozent werden die Löhne auf das kommende Jahr hin ansteigen. Mit mehr Geld dürfen auch die Banker rechnen – allerdings mit viel weniger als erhofft.

Die gute Nachricht: Die Löhne für das kommende Jahr steigen mit durchschnittlich 1,4 Prozent wieder stärker an als im Schnitt der vergangenen zehn Jahre. Die schlechte: Die Finanzindustrie mit Versicherungen und Banken zählt nicht zu den grossen Gewinnern.

Die höchsten Lohnabschlüsse von 2 Prozent verzeichnen laut der jährlichen Lohnumfrage der UBS Unternehmen aus der Informatik- und Telekombranche sowie dem Bereich Energie, Ver- und Entsorgung. Mit 1,7 Prozent dürfen auch Arbeitnehmende aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie mit überdurchschnittlichen Lohnerhöhungen rechnen.

Enttäuschung ist vorprogrammiert

Bei Banken und Versicherungen liegen es laut der Umfrage der UBS 1,5 Prozent sein, nachdem die Löhne in dieser Branche im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent gestiegen sind.

Dies bestätigt auch Jonas Neff vom Headhunter BiermannNeff aus Zürich. «Viele Banker werden enttäuscht sein. Es wird nichts mit einem kräftigen Lohnanstieg», sagt er. Neff beruft sich dabei auf die Gespräche mit diversen Playern auf dem Finanzmarkt. «Es ist nicht die Zeit für grosse Lohnsprünge. Bei den meisten Instituten ist Konsolidierung angesagt», sagt er.    

Credit Suisse-Effekt ist verpufft

Auch lassen sich durch Stellen-Wechsel vorerst nicht mehr automatisch grosse Lohnsprünge erzielen. Ausnahmen gäbe es selbstverständlich immer, aber: «Die erste grosse Wechsel-Phase nach dem Aus der Credit Suisse haben wir hinter uns. Wer bis jetzt den Absprung von der Credit Suisse gewagt hat, musste dies nicht bereuen», sagt Neff. Für jene, die nun noch kündigen oder gekündigt werden, würde es allerdings schwieriger. «Viele von ihnen werden sich mit einem tieferen Gehalt zufriedengeben müssen», sagt er.

Ganz überraschend kommt die Zurückhaltung der Banken nicht. Sie spüren stark die Folgen der sinkenden Zinsen. Dies liess sich bereits bei der Präsentation der Halbjahreszahlen feststellen. Insbesondere zahlreiche Privatbanken wiesen deutlich geringere Einnahmen aus.