Der Streit um die Zusammensetzung des Verwaltungsrates bei der Immobiliengesellschaft Novavest wird wohl erst an der ausserordentlichen Generalversammlung entschieden. Die geforderte Neubesetzung des VR schade den Interessen des Unternehmens und aller ihrer Stakeholder, heisst es vom Unternehmen.

Der Verwaltungsrat der Novavest Real Estate hat sich in einem Schreiben klar gegen die Forderungen von der Minderheitsaktionärin Caceis im Auftrag der MV Immoxtra Schweiz Fonds ausgesprochen. Man werde sich mit aller Kraft gegen den Versuch der «kalten Kontrollübernahme» zur Wehr setzen, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag.

Die Kritik des Fonds an der Unternehmensführung wird zurückgewiesen. Das Kontrollgremium verweist dabei auf die erst im Juni erfolgte «erfolgreiche» Fusion von Novavest mit der SenioResidenz. Die drei VR-Mitglieder, deren Abwahl nun gefordert werde, wurden erst an den ordentlichen und ausserordentlichen Generalversammlungen im März und Mai 2024 mit Quoten von jeweils über 99 Prozent wieder oder neu in den Verwaltungsrat gewählt, betont das Unternehmen.

Gefährdet das Erreichen der Ziele

Die verlangte Auswechslung der Mehrheit des Verwaltungsrates in dieser für den Erfolg entscheidenden Übergangsphase gefährdet die Erreichung der strategischen Ziele der Fusion und schadet damit den Interessen der Gesellschaft und aller ihrer Stakeholder.

Mit der Einladung zur ausserordentlichen Generalversammlung werde man über den Status der laufenden Neuausrichtung von Novavest detailliert informieren. Derzeit arbeite der neu zusammengesetzte VR daran, die strategischen Ziele und die Governance der neu zusammengeführten Organisationsstruktur auszuarbeiten. Dazu gehöre auch eine Überprüfung der Führungsstruktur auf Stufe VR und Geschäftsführung. «Die schon im Vorfeld der Fusion aufgezeigten Synergien werden seit Vollzug der Fusion im Juni 2024 fortlaufend umgesetzt.»

Drei von fünf sollen gehen

MV Immoxtra hält einen Anteil von 15,24 Prozent an Novavest Real Estate. Der Fonds will an der a. o. GV die drei VR-Mitglieder Thomas Sojak, Stefan Hiestand und Daniel Ménard abwählen lassen und schlägt als seine eigenen Kandidaten Cyrill Schneuwly, Ueli Kehl und Roland Vögele vor. Zudem wird eine Änderungen zum Kapitalband verlangt. Begründet werden die Forderungen im Wesentlichen mit der unbefriedigenden Kursentwicklung.