Die Wahl von Donald Trump könnte mit seinem geplanten Deregulierungs-Kurs auch Auswirkungen auf die Regulierung und die Eigenkapitalvorschriften der US-Banken haben. Das wird auch in der Schweiz und Grossbritannien aufmerksam registriert.

An einem Treffen der Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter und ihrer britischen Kollegin, der Schatzkanzlerin Rachel Reeves, in London war die US-Regulierung offenbar eines der Gesprächsthemen. Beide dürften eine Schwächung der relativen Wettbewerbsposition der eigenen Finanzplätze fürchten.

«Wir haben auch darüber diskutiert, was die Wahl Donald Trumps zum neuen amerikanischen Präsidenten in Bezug auf die Bankenregulierung bedeuten kann», sagte Keller-Sutter am Donnerstagabend im Anschluss an ihren Besuch in London gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters».

«Es wurde ja im Vorfeld gesagt, dass dann in den USA eine Deregulierungswelle kommt. Das ist etwas, was wir sicherlich beide verfolgen.» Reeves und sie seien sich einig gewesen, dass eine Balance zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität gefunden werden müsse.

Unterschiedliche Ausgangslage

Keller Sutter will abwarten, was in den USA in den kommenden Monaten passieren wird. Es sei noch zu früh, um über mögliche Reaktionen zu sprechen. «Man muss das sicherlich verfolgen», sagte sie.

Dabei verwies sie auf die Unterschiede zwischen den Ländern. Die Schweiz sei in einer anderen Ausgangslage, weil die UBS gemessen an der Volkswirtschaft des Landes viel grösser sei als eine US-Grossbank im Vergleich zur dortigen Wirtschaftsleistung.

«Wenn ich Ausgleich zwischen Sicherheit und Stabilität sage, ist natürlich ein Thema, dass Risiken, die auf einem anderen Finanzplatz entstehen, auch Risiken für uns sind.»

Diese Fragen müssten auch innerhalb der internationalen Überwachungsorganisation Financial Stability Board angegangen werden.