Der Basler Versicherungskonzern kommt nicht zur Ruhe. Investor Cevian erhöht den Druck auf die Führungscrew von Baloise und stellt sich hinter die UBS-Führung.
Die Investmentfirma Cevian fordert beim Versicherer Baloise eine Neuausrichtung. «Baloise sollte sich aus Deutschland zurückziehen», sagt der Cevian-Chef Lars Förberg im Interview mit der «NZZamSonntag» (Artikel hinter Paywall).
Auch bei der konzerneigenen Bank brauche es tiefgreifende Reformen. Cevian ist mit 9,4 Prozent der grösste Aktionär des Basler Versicherers. Die von der Konzernleitung eingeleiteten Massnahmen genügten bei weitem nicht, sagt Förberg. «Ich erwarte, dass weitere Schritte ergriffen werden.»
Cevian soll im Verwaltungsrat Einsitz nehmen
Verwaltungsrat und Management des Versicherungskonzern hatten im Herbst die angepasste Strategie vorgestellt. Cevian-CEO Lars Förberg konnten sie damit nicht überzeugen. «Das reicht bei weitem nicht, um Baloise in ein Spitzenunternehmen zu verwandeln. Ich erwarte, dass weitere Schritte ergriffen werden», sagt er im Interview.
Der schwedische Anleger Cevian hält rund 9,4 Prozent an Baloise. An der Generalversammlung vom 25. April soll mit Robert Schuchna ein Cevian-Partner und Versicherungsexperte in den Verwaltungsrat von Baloise gewählt werden. «Dann beginnt die harte Arbeit», sagt Förberg.
UBS: Interne Lösung favorisiert
Der Investor, der auch an der UBS beteiligt ist, spricht sich zudem für eine stärkere Bankenaufsicht in der Schweiz aus. Eine drastische Verschärfung der Kapitalauflagen für die Grossbank lehnt Förberg hingegen ab.
Im Gegensatz zur Baloise strebt Cevian bei der UBS nicht nach einem Sitz im Verwaltungsrat. «Bei der UBS stimmen Strategie und Führung. Deshalb braucht es uns nicht im Verwaltungsrat», sagt Förberg. Gleichzeitig hofft Förberg, dass Sergio Ermotti noch so «lange wie möglich» CEO der UBS bleibt. Über die Nachfolge will er denn nicht spekulieren, lässt aber durchblicken, dass er einer internen Lösung den Vorzug geben würde.