Die SIX hat den Zeitplan für die Einführung der neuen Sektorklassifikation beim SPI und SBI präzisiert. Die praktischen Auswirkungen der Umstellung von einem internationalen auf einen hauseigenen Standard sind nicht zu unterschätzen.

Der Schweizer Finanzmarktinfrastrukturbetreiber SIX hat am Dienstag konkretisiert, wie sich das überarbeitete Regelwerk für Aktien- und Bondindizes auf die bestehenden Indexfamilien auswirkt und wann es umgesetzt wird.

Im Juli hatte die SIX bekanntgegeben, dass sie insbesondere bei der Sektoreinteilung, wo sie bislang auf die Standards der Industrial Classification Benchmark (ICB) abstellte, künftig einer eigenen proprietären Logik folgen wird. Betroffen sind die Sektorenindizes des Swiss Performance Index (SPI), des breiten Kursbarometers der an der Börse gehandelten Aktien, sowie des Swiss Bond Index (SBI), des Pendants für die Anleihen, wie finews.ch berichtete.

Aktienindizes im Oktober, Bonds am elften elften

Man orientiere sich an den aktuellen Marktstandards und verfolge damit das Ziel, dass die Indexdaten die sich wandelnden ökonomischen Realitäten der Finanzmärkte bestmöglich abbildeten, begründete die SIX damals den Schritt und stellte in Aussicht, die Änderungen zwischen Oktober und Dezember umzusetzen.

Nun ist klar, wann der Start erfolgt: Für die Aktienindizes treten die Anpassungen am 21. Oktober in Kraft, für die Obligationenindizes am 11. November. Zugleich sind vier Dokumente mit Informationen zu den Kategorien und Definitionen der neuen Taxonomie aufgeschaltet worden. Zudem wird dort auch detailliert festgehalten, wie sich das neue Regelwerk konkret auswirkt, also welche Sektorindizes umgestellt und welche neue Sektorindizes geschaffen werden. Die alten SPI-Sektorindizes werden bis Ende Jahr weiterberechnet.

Neue Obligationenindizes werden erst später lanciert

Im Bondbereich werden die neuen Indizes allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt. Dadurch würden die Marktteilnehmer in die Lage versetzt, das Anleihenuniversum gemäss der neuen Taxonomie möglichst genau abzubilden, begründet die SIX.

Man kann die Anpassungen bei SPI und SBI auf der Sektorebene zwar durchaus als technische Angelegenheit betrachten, doch sollten die praktischen Auswirkungen nicht unterschätzt werden. Etliche Akteure in der Finanzbranche verwenden Sektorindizes als Benchmark für die Performance ihrer Portfolios oder verarbeiten im Backoffice solche Indexdaten.