Mit dem US-Open geht derzeit das vierte und letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres in New York über die Bühne. Dieses geniesst bei Schweizer Investoren einen besonderen Ruf.
Novak Djokovic wird auf dem Court stehen. Auch Jannik Sinner, Carlos Alcaraz, Alexander Zverev, Daniil Medvedev ... die Weltranglisten Besten werden seit dieser Woche an den US-Open mit von der Partie sein. Einzig Rafael Nadal musste verletzungsbedingt absagen.
Der Schauplatz: Das 1997 erbaute Arthur Ashe Stadium, das grösste Tennisstadion der Welt. Der Court bietet Platz für 23'771 Zuschauer.
Beliebtes Investment bei Schweizer Pensionskassen
Das Arthur Ashe Stadium ist hierzulande auch manchem Investor ein Begriff. BNY Investments führt es in seinem Angebot. «Infrastrukturen geniessen insbesondere bei Pensionskassen grosse Beliebtheit, weil solche Investments über eine längere Zeit laufen und gute Erträge abwerfen», sagt Martin Rees, Zuständiger für die Geschäfte in der Schweiz, Liechtenstein und Österreich.
Infrastruktur-Investments haben in den USA eine lange Tradition. Bereits 1812 gab die Stadt New York einen «General Obligation Bond» zur Finanzierung eines Kanals; es war dies die erste Kommunalanleihe in Amerika.
Das Arthur Ashe Stadium in New York (Bild: Shutterstock)
Ideal zum Diversifizieren
Das Modell machte Schule. Heute geben alle Bundesstaaten solche Kommunalanleihen heraus, die Projekte zum Wohle der Allgemeinheit dienen. Zu den grössten Emittenten zählen Kalifornien, New York, Texas und Florida.
«In vielen Fällen sind diese Anleihen direkt mit den Einnahmequellen der zugrunde liegenden Infrastrukturen verbunden bzw. durch die Steuereinnahmen des jeweiligen Bundesstaats abgesichert. Sie sind für Anleger auch eine hervorragende Möglichkeit, um Portfolios ohne Abstriche bei den Renditen zu diversifizieren», sagt Jeffrey Burger, Senior Portfolio Manager bei BNY Investments.
Ein solches Projekt ist der Austragungsort der US Open. Das Stadion wurde 1994 im Rahmen einer kommunalen Schuldverschreibung in Höhe von 150 Millionen Dollar über die New York City Industrial Development Agency in Kombination mit rund 112 Millionen Dollar an Eigenkapitalbeiträgen des USTA NTC, einer gemeinnützigen Gesellschaft, finanziert. Weitere Bestandteile der Anleiheemission von 1994 sind der Bau und die Renovierung zusätzlicher Tennisplätze innerhalb des Komplexes, Parkplätze und Nebeneinrichtungen.
Potenzial wird verkannt
Burgers Auffassung nach leidet der Markt für US-Kommunalanleihen trotz seiner langen Geschichte nach wie vor unter einem vergleichsweise schwachen Research, sodass sich weltweiten Anlegern zahlreiche Wertpotenziale bieten. «Ausfälle sind extrem selten. In der Vergangenheit erwies sich die Anlageklasse als widerstandsfähig gegenüber Schwankungen des breiteren Markts», sagt er. Die Emittenten von Kommunalanleihen könnten ihren Verpflichtungen gegenüber Anleiheinhabern nachkommen, weil es sich oft um öffentliche Körperschaften handelt, die über eine echte Monopolstellung verfügen und Dienstleistungen mit unelastischer Nachfrage erbringen.
«Aufgrund des steigenden Defizits im US-Bundeshaushalt dürfte die Regierung weiter verstärkt Staatsanleihen begeben, und dies kann für den US-Treasury-Markt langfristig keine gute Nachricht sein. Mit US-Kommunalanleihen entscheiden sich Anleger für eine Anlageklasse, die deutlich bessere Kreditratings, vergleichbare Renditen und ein geringeres Ausfallrisiko bietet als viele Investment-Grade-Unternehmensanleihen», betont er.