Die ZKB prognostiziert, dass die Eigenheimpreise weiter steigen. Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt dank der Zuwanderung hoch, die Bautätigkeit stagniert, und der Zinstrend ist günstig.

Der Schweizer Immobilienmarkt hat die Rückkehr zu positiven Zinsen bemerkenswert gut weggesteckt, auch wenn eine gewisse Abkühlung zu beobachten war. Die Preise für Wohneigentum (Einfamilienhäuser und Stockwerkeigentum) bleiben hoch und steigen sogar weiter. Der jüngste Zürcher Wohneigentumsindex (ZWEX) der Zürcher Kantonalbank (ZKB) bestätigt diese Einschätzung.

Das Staatsinstitut ist der Platzhirsch im Hypothekargeschäft innerhalb der Kantonsgrenzen und verfügt unter anderem dank der vielen Objektbewertungen über intime Kenntnisse des Immobilienmarktes in der wichtigsten Schweizer Wirtschaftsregion.

Dank günstigem Zinstrend im alten Fahrwasser zurück

Nach einem Rückschlag Anfang Jahr sei der ZWEX im zweiten Quartal wieder in sein altes Fahrwasser zurückgekehrt, hält die ZKB fest. Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Preise 3,3 Prozent zu.

Beflügelnd wirkt offenbar die Tatsache, dass der Zinstrend seit März nach unten weist. Die Finanzierungskosten lägen zwar immer noch höher als in der Negativzinsphase, hätten sich aber dank der beiden Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) deutlich reduziert. Das scheint auch die Aktivität am Immobilienmarkt selber zu stimulieren: Im ersten Quartal habe sich gezeigt, dass Käufer insbesondere bei Stockwerkeigentum vermehrt zugegriffen hätten, berichtet die ZKB. Das ist eine gute Nachricht für die am Markt und auch im Hypothekargeschäft tätigen Akteure.

Aufwärtstrend bei Mieten stimuliert Wohneigentum

Eine wichtige Rolle beim Entscheid für oder gegen Wohneigentum spielen ausser den Zinsen die Mietkosten. Steigen die Angebotsmieten (die Mieten für aktuell angebotenen Wohnraum), erhöht sich die Attraktivität der Alternative Wohneigentum. In der ersten Jahreshälfte habe sich das Wachstum der Angebotsmieten zwar aufgrund von Sondereffekten deutlich abgeschwächt, der Aufwärtstrend bleibe aber kräftig, urteilt die ZKB.

Sie geht auch nicht mehr länger davon aus, dass der hypothekarische Referenzzinssatz 2025 nochmals steigt. Grund für die Prognoseänderung sind die beiden für das Staatsinstitut überraschenden SNB-Zinsschritte. Die ZKB rechnet auch für 2025 mit einem moderaten Anstieg der Eigenheimpreise, weil die Wohnraumnachfrage aufgrund der hohen Nettozuwanderung hoch bleibt und das Angebot (Neubauten) wenig wächst.