Für 12,5 Milliarden Dollar übernimmt der US-Vermögensverwalter Blackrock ein Anlageportfolio im Wert von mehr als 100 Milliarden Dollar. Orchestriert wird das Ganze von zwei ehemaligen Credit-Suisse-Bankern.
Der grösste US-Asset-Manager Blackrock hat sich mit der Investmentplattform Global Infrastructure Partners (GIP) auf eine Übernahme geeinigt, wie einer Mitteilung vom Freitag zu entnehmen ist. Der Kaufpreis von 12,5 Milliarden Dollar soll dabei in bar sowie in Aktien bezahlt werden. Mit der Akquisition wird das amerikanische Finanzinstitut zu einem der grössten Akteure im Bereich alternativer Anlagen und Private Markets.
Die Firma GIP wurde 2006 gegründet und verwaltet ein Vermögen von mehr als 100 Milliarden Dollar. Zum Portfolio gehören der britische Flughafen Gatwick, der Hafen von Melbourne sowie Offshore-Windprojekte. Der Abschluss der Transaktion soll im Sommer erfolgen. GIP beschäftigt 400 Mitarbeitende an elf Standorten. Blackrock hat rund 20'000 Beschäftigte. Ziel sei es, eine Plattform für Infrastruktur-Investitionen mit einem Gesamtvermögen von mehr als 150 Milliarden Dollar zu schaffen.
Kollegen aus Credit-Suisse-Zeiten
Bei dem Deal haben zwei frühere Credit-Suisse-Kaderleute die Hände im Spiel: zum einen Blackrock-Chef Larry Fink, sowie zum andern GIP-Präsident und Managing Partner Adebayo Ogunlesi (Bild unten). Beide haben in den 1980er-Jahren für die Schweizer Grossbank in den USA gearbeitet.
Adebayo Ogunlesi, GIP-Präsident und einstiger CS-Banker (Bild: Facebook)
Der Nigerianer war einer der ersten Afrikaner in einer Top-Funktion an der Wall Street und machte sich dabei einen Namen als «Regenmacher». So heissen die Leute, welche die grössten Deals an Land bringen. Dies tat er während 23 Jahren für die CS, bevor er 2006 GIP gründete. Schützenhilfe erhielt er damals von der Schweizer Grossbank selbst sowie vom US-Konzern General Electric.
Nun wird Ogunlesi Mitglied des Global Executive Committee von Blackrock und leitet fortan das Infrastrukturgeschäft. Auch im übrigen Blackrock-Management kommt es zu Änderungen: So wird Stephen Cohen als Chief Product Officer eine neue globale Strategiegruppe leiten, während Salim Ramji, globaler Leiter von iShares und Indexinvestitionen, das Unternehmen verlässt.