Der massiv verschuldete Immobilienkonzern Evergrande hat in den USA Gläubigerschutz beantragt. Damit will das chinesische Unternehmen den Weg für eine Umschuldung frei machen.
Aus dem Antrag auf Gläubigerschutz geht hervor, dass Evergrande in Hongkong und auf den Cayman-Inseln Umstrukturieren und seine Schulden umschichten will. Damit der Prozess nicht durch andere Forderungen gestört wird, beantragt das Unternehmen Gläubigerschutz in den USA.
Es ist durchaus üblich und auch erforderlich, dass Unternehmen bei internationalen Restrukturierungen in den USA Gläubigerschutz nach Chapter 15 beantragen. Das berichtete am Freitag unter anderem die Nachrichtenagentur «Bloomberg».
Schulden von mehr als 300 Milliarden Dollar angehäuft
Der chinesische Bau- und Immobilienkonzern hatte Schulden von mehr als 300 Milliarden Dollar angehäuft. Die Turbulenzen um das Unternehmen hatten 2021 zu einer tiefgreifenden Immobilienkriese in China geführt.
Die Umstrukturierung der Offshore-Schulden von Evergrande beläuft sich auf insgesamt 31,7 Milliarden Dollar und umfasst Anleihen, Sicherheiten und Rückkaufverpflichtungen, wie «Reuters» unter Berufung auf Kreise schreibt. Das Unternehmen werde sich noch in diesem Monat mit seinen Gläubigern treffen, um seine Pläne zu besprechen.
Gefahr für die gesamte Volkswirtschaft
Vom Immobiliensektor gehen weiterhin Gefahren aus. Zuletzt hatte die Nachricht, dass der Immobilienentwickler Country Garden Coupon-Zahlungen auf Anleihen ausgesetzt hat zu einem Einbruch an der Börse geführt. Eine Reihe chinesischer Bauträger sind mit ihren Offshore-Schulden in Verzug geraten.
Gläubigerschutz hatte unter anderem auch das chinesische Bauunternehmen Modern Land China gesucht, als eine Anleihe, die man nicht mehr bedienen konnte, im Ausland umgeschuldet werden sollte.