Experten der Grossbank UBS sehen ein höheres Risiko für eine Preisblase bei Immobilien in der Schweiz. Ein wichtiger Grund ist das Auseinanderdriften der Eigenheimpreise und der Haushaltseinkommen.
Zwar ist der «UBS Swiss Real Estate Bubble Index» im 2. Quartal 2022 nur marginal von 1,57 auf 1,58 Punkte gestiegen. Der Vorquartalswert wurde aber aufgrund revidierter Daten zu den Haushaltseinkommen von ursprünglich berechneten 1,47 Punkten deutlich nach oben korrigiert.
Der Eigenheimmarkt ist damit im Vergleich zur eigenen Historie überbewertet, schreibt die UBS am Donnerstag.
(Quelle: UBS)
SNB-Zinspolitik zeigt keine Wirkung
Als Markttreiber werden dabei die im zweiten Quartal um 1,5 Prozent gestiegenen Konsumentenpreise genannt. Noch keine Wirkung habe auf dem Eigenheimmarkt die Erwartung der dementsprechend restriktiveren Zinspolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gezeigt.
Die Eigenheimpreise hätten ihren Höhenflug fortgesetzt und sich im gleichen Zeitraum ebenfalls um 1,5 Prozent verteuert. Das Wachstum bei den Hypotheken der privaten Haushalte habe sich auf 3 Prozent nur leicht verlangsamt.
Seit Mitte 2020 sei der Bubble-Index deutlich gestiegen und suggeriere aktuell eine klare Überbewertung des hiesigen Eigenheimmarkts. Für den Fall einer längeren Wirtschaftskrise oder bei einem anhaltenden Zinsanstieg impliziert das ein erhöhtes Korrekturpotenzial, warnen die Experten der UBS.
Kaufen teurer als Mieten
Die höheren Zinsen hätten den bisherigen Kostenvorteil von Eigenheimen gegenüber Mietwohnungen ins Gegenteil verkehrt und Buy-to-let Investitionen seien unattraktiver geworden. Das werde die Nachfrage dämpfen, so die Erwartung der Experten. Doch ein Faktor stehe in den nächsten zwölf Monaten einer Preiskorrektur im Wege: Das geringe Angebot.
Auch regional sieht die UBS die Risiken unterschiedlich. Erhöht oder Hoch seien die Bubble-Risiken insbesondere in Genf und anderen Gebieten am Genfersee, Basel, sowie rund um den Zürichsee bis hinauf nach Schaffhausen.
(Quelle: UBS)