Der reichste Mann Hongkongs, Li Ka-shing, ist der nächster Investor, der sich einer Blankoscheck-Firma anschliesst. Der geplante Börsengang dieser sogenannten SPAC soll rund 400 Millionen Dollar einspielen. 

Der mittlerweile 92-jährige Hongkonger Unternehmer Li Ka-shing kann selbst im hohen Alter ganz offensichtlich das Spekulieren nicht lassen. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel kostenpflichtig) will er eine sogenannte Special Purpose Acquisition Company, kurz SPAC genannt, lancieren. 

Dabei handelt es sich um eine Mantelgesellschaft, die zunächst Kapital über einen Börsengang einsammelt, um dieses in einem zweiten Schritt in die Übernahme eines Unternehmens zu investieren. Li Ka-shing, dessen Vermögen auf rund 30 Milliarden Dollar geschätzt wird, will insgesamt 400 Millionen Dollar einnehmen.

Asien am Vorabend eines neuen Booms

Laut neusten Daten des Research-Unternehmen Refinitiv haben SPACs allein 2020 rund 71,2 Milliarden Dollar eingenommen, was einer Zunahme um das Fünffache im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Obwohl Asien bisher nur wenige diesbezzügliche Aktivitäten verzeichnete, schätzt die US-Bank Goldman Sachs, dass in dieser Region in den kommenden zwei Jahren rund 300 Milliarden Dollar Kapital über solche Vehikel aufgenommen werden dürfte.

Auch Lis jüngerer Sohn, Richard Li, hat bereits etwa 900 Millionen Dollar über zwei in den USA notierte SPACs mit dem milliardenschweren Tech-Investor Peter Thiel aufgenommen und erwägt nun Berichten zufolge die Gründung eines dritten SPACs.

Auch zahlreiche europäische Manager wie Sergio Ermotti, Tidjane Thiam oder Jean Pierre Mustier sind in SPACs engagiert, wie finews.ch bereits verschiedentlich berichtete.