Dauerbrenner CEO-Löhne
Inzwischen herrscht wohl ein breiter gesellschaftlicher Konsens darüber, dass einige CEOs, aber auch viele weitere Führungskräfte im Swiss Banking massiv überbezahlt sind. Insbesondere trifft dies auf die Grossbanken zu, aber auch die Chefs der grossen Privatbanken stehen immer wieder im Fokus. Wenn Manager von Unternehmen, deren Aktienkurs seit Jahren vor sich hindümpelt, zweistellige Millionensaläre kassieren, ist der Ärger verständlich.
Letztlich aber liegt es einerseits an den Aktionären, andererseits aber genauso an den Kunden, ob sie das hinnehmen wollen oder nicht. Bankkunden können sehr wohl «mit den Füssen abstimmen» und Anbieter auswählen, bei denen diese Selbstbedienungsmentalität in den Führungsetagen kein Thema ist.
Die Flut hebt alle Boote
Dass sich Kunden 2019 wenig bewegt haben, hängt in erster Linie damit zusammen, dass die Anlagemärkte hervorragend gelaufen sind. Wer ein sattes Plus in seinen Depotauszügen findet, sieht gerne über die Unzulänglichkeiten hinweg. Die Flut hebt alle Boote und 2019 traf dies besonders zu. Alle wesentlichen Anlagekategorien liegen stark in positivem Territorium.
Selbst mit Schweizer Staatsanleihen konnte man trotz Negativzinsen schöne Gewinne erzielen. Der entsprechende Index liegt Mitte Dezember gute 5 Prozent in Plus. Es wird deshalb schlicht keine Bankkunden geben, die in ihren Jahresauszügen nicht sehr erfreuliche Werte vorfinden werden. Selbstverständlich gibt es aber auch in einem Jahr wie 2019 bemerkenswert grosse Unterschiede in den Performances der Anbieter. Den Banken und unabhängigen Vermögensverwaltern hilft das durch die Kurssteigerungen erhöhte Ertragssubstrat. Das wird den Druck auf die Personalkosten für einmal etwas mildern.