Seit der Suspendierung eines Star-Fondsmanagers vor eine Jahr herrscht beim Zürcher Asset Manager GAM Chaos. Nun hat der tiefe Aktienkurs aktivistische Investoren auf den Plan gerufen.
Seit Anfang 2018 hat die Aktie des Zürcher Asset Managers GAM drei Viertel seines Wertes eingebüsst. Der Absturz beschleunigte sich nach der Supendierung des (mittlerweile entlassenen) Fondsmanagers Tim Haywood.
Der tiefe Aktienkurs rief Investoren wie den Hedgefonds-Guru George Soros auf den Plan, wie auch finews.ch berichtete. Daneben muss sich das Management von GAM unter CEO David Jacob erneut auch mit aktivistischen Aktionären herumschlagen.
So hat Krupa Global Investments, geführt vom Finanzunternehmer Pavol Krupa, im ersten Halbjahr 2019 eine Position von 1 Prozent an GAM aufgebaut, wie das tschechische Unternehmen auf der eigenen Website schrieb. Laut einem Bericht des Branchenportals «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) schrieb der Asset Manager seine Forderungen auch per Brief an den Verwaltungsrat von GAM. Anfang August soll es zu einem Treffen kommen.
Ex-Fondsmanager zur Verantwortung ziehen
«Wir verlangen, dass GAM die weitere Strategie klar definiert, nachteilige Investitionen eliminiert und weitere Vermögensabflüsse verhindert», schrieb Krupa auf der Website. «Wir verlangen zudem, dass Tim Haywood für seine Taten Verantwortung übernimmt.»
Was das tschechische Unternehmen verlangt damit, dass Haywood für den Schaden geradesteht, der durch seine mutmasslichen Fehler bei GAM entstanden ist. Allerdings wehrt sich dieser gegen seine Entlassung und sieht sich als Sündenbock, wie auch finews.ch berichtete.
Soros als Gehilfe?
Im Text auf der Krupa-Website fordert der Asset Manager andere Aktionäre dazu auf, sich ihm anzuschliessen. In einer älteren Version des Schreibens hiess es noch, Soros würde auch die Strategie von Krupa unterstützen.
Schon vor zwei Jahren machte mit dem Schweizer Rudolf Bohli ein aktivistischer Investor – wegen ihrer aggressiven Vorgehensweise oft auch als Heuschrecken bezeichnet – bei GAM Druck. Er konnte seine Forderungen zwar nicht durchsetzen, verdiente allerdings gut an seinem Investment, wie fienews.ch berichtete.