Die Suspendierung des Fondsmanagers Tim Haywood war der Anfang von GAMs Abwärtsspirale. Noch hat sich der gefallene Star nicht ganz mit seiner Entlassung abgefunden, wie finews.ch erfahren hat.
Mehr als ein halbes Jahr nach seiner Suspendierung hat GAM den Fondsmanager Tim Haywood entlassen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Er war im Juni seiner Aufgaben als Verwalter der – für GAM sehr wichtigen – «Absolute Return Bond» Fonds enthoben worden, weil er unter anderem seine private Email-Adresse für die Arbeit genutzt haben soll.
«Mit Abschluss der Untersuchung und des Disziplinarverfahrens wurde der suspendierte Investment Director nun aufgrund von grobem Fehlverhalten entlassen», schrieb GAM, ohne Haywood allerdings mit Namen zu nennen.
Gegenüber finews.ch sagte Haywood, er sei bei der Untersuchung unfair behandelt worden werde sich gegen seine Entlassung wehren: «Man hat mich zum Sündenbock gemacht», so der Fondsmanager. «Ich streite viele der Erkenntnisse ab und möchte zugleich festhalten, dass die meisten Vorwürfe fallen gelassen wurden.»
Überlebenskampf
Haywoods Suspendierung – welche durch einen Whistleblower ausgelöst wurde – führte zum Abgang von GAM-CEO Alex Friedman und brachte das Asset-Management-Unternehmen in eine ungemütliche Lage als Übernahmekandidat. GAM kämpft darum, seine restlichen Star-Fondsmanager zu halten, während die Kunden Milliarden abziehen. Um die Kosten den sinkenden Einnahmen anzupassen, streicht das Unternehmen 10 Prozent der Stellen.
GAM machte 2018 einen Verlust und warnte vor nachhaltig tieferen Gewinnen. Der Grund dafür sind die stark geschrumpften verwalteten Vermögen: Die Assets im Investment Management fielen um ein Drittel auf 56,1 Milliarden Franken.