Wer hätte gedacht, dass der Bitcoin auf 15'000 Dollar klettert? Selbst ein renommierter Krypto-Experte lag daneben – wagt jetzt aber zehn überraschende Voraussagen für das Jahr 2018.
Auguren leben gefährlich. Insbesondere, wenn sie ihre Voraussagen im unberechenbaren Feld der Kryptowährungen tätigen. Das bekam Don Tapscott (Bild unten) zu spüren, der Co-Gründer und Präsident des Blockchain Research Institute im kanadischen Toronto.
Als er und seine Mitstreiter Ende 2016 behaupteten, der Wert des Bitcoin werde sich im kommenden Jahr verdreifachen, erntete der Thinktank Häme zuhauf. «Ihr spinnt» lautete noch einer der freundlicheren Kommentare in den sozialen Medien. Mittlerweile steht die bekannteste digitale Währung bei der 15’000-Dollar-Marke – weit mehr als die 2'000 Dollar, die Tapscott & Co. für den Bitcoin prophezeiten. Die Krypto-Experten deuteten den Trend zwar richtig. Aber sie lagen dennoch meilenweit neben der Realität.
Dennoch liessen sie sich davon nicht entmutigen und wagten nun auch für 2018 zehn Voraussagen für die Krypto-Branche, die zum Nachdenken anregen. Das amerikanische Magazin «Quartz» hat diese aufgelistet:
1. Der Bitcoin-Crash bleibt aus
Zwar rechnet auch Tapscott mit volatilen Krypto-Währungs-Kursen. Zum grossen Crash werde es aber nicht kommen, versichert er. Denn mittlerweile liessen sich die digitalen Devisen auch von Grossinvestoren nicht mehr ignorieren, was das Feld für institutionelles Geld weit öffnet. 2018 wird dieses Geld den zehn bedeutendsten Krypto-Währungen zuströmen und diese fest als Anlageklasse etablieren.
2. Der Aufstieg der Blockcoms hat begonnen
Die Technologie hinter digitalen Währungen wie dem Bitcoin, die Blockchain, werde ihren Siegeszug fortsetzen, versichert das Blockchain Research Institute. Nicht nur das Finanzwesen verändere sich dadurch von Grund auf. Sondern auch Handel, Transport, Industrie, Medien, die Bildung, das Staatswesen und die Demokratie.
Auf dem Weg dorthin werden zahlreiche «Blockcoms» aus dem Boden schiessen, ähnlich den «Dotcom»-Unternehmen der Nullerjahre. Eine wenige von diesen etablieren sich dereinst als Marktführer, so die Voraussage. Als die Apples und Amazons von morgen.
3. Das Internet des Werts entsteht
Kritiker sehen Krypto-Währungen als einen grossen Betrug an; dennoch festigt sich die Meinung, dass etwa der Bitcoin als Zahlungsmittel und zur Wertaufbewahrung taugt. Tapscott und seine Vordenker sehen hier die Anfänge des «Internet des Werts», das die dezentrale Speicherung von Vermögen erlaubt.
Leisten sollen das neue Plattformen wie Cosmos, Aion, ICON, und Polkadot. Deren Lösungen tragen wichtigen Anforderungen wie Skalierbarkeit, Governance und der Brückenfunktion zwischen verschiedenen Anwendungsgebieten bereits Rechnung.
4. Bald feiern wir den 10-Milliarden-Dollar-ICO
Die grösste Erstausgabe einer digitalen Währung holte 2017 rund 257 Millionen Dollar bei Investoren ab; insgesamt lag das ICO-Volumen letztes Jahr bei 3,5 Milliarden Dollar. 2018 werden diese Wegmarken in den Schatten gestellt, erwartet Tapscott.
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