Der ehemalige Chief Investment Officer von Swiss Re übernimmt die neu geschaffene Position des Head of EMEA beim amerikanischen Finanzkonzern Blackrock.

david_blumerDavid Blumer wird ab 8. April 2013 für die Entwicklung der strategischen Pläne von Blackrock in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) zuständig sein. Ausserdem wird er für den Ausbau strategischer Kunden- und Geschäftspartner-Beziehungen verantwortlich zeichnen.

Entsprechende Informationen bestätigte Blackrock auf Anfrage von finews.ch. Bei Blackrock ist seit vergangenem Jahr auch der frühere Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Philipp Hildebrand, als Vice Chairman tätig.

Im weiteren soll Blumer eine überzeugende Investment-Performance sowie operative und regulatorische Standards in der Region sicherstellen, wie es bei Blackrock weiter heisst.

«Eine aussergewöhnliche Führungspersönlichkeit»

Als Head of EMEA wird «Dave» Blumer der Exekutiv-Vertreter von Blackrock gegenüber der britischen Finanzaufsichtsbehörde FSA sein. Er wird den Vorsitz des Executive Committee von Blackrock in der Region EMEA übernehmen und als Senior Managing Director in das Global Executive Committee einziehen.

Blumers Antritt geht einher mit einem Wechsel von James Charrington: Blackrocks bisheriger Chairman für den EMEA-Raum wird eine neue Rolle mit einem Schwerpunkt auf Regulierung, Governance und Mitarbeiter übernehmen.

In einer Mitteilung, die Blackrock inzwischen versandte, begrüsst Unternehmensgründer Laurence D. Fink seinen neuen Europachef mit dem Satz: «Er ist eine aussergewöhnliche Führungspersönlichkeit und ich bin zuversichtlich, dass er und unser Führungsteam in EMEA auf dem starken Fundament aufbauen werden, das James in der Region geschaffen hat.»

Noch muss FSA zustimmen

Blumers Ernennung bedarf noch der aufsichtsrechtlichen Genehmigung durch die britische FSA. Zu seinem neuen Job sagt Blumer: «Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe und auf die Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen, um den Kunden hervorragende Leistungen, Investmentlösungen und weitere Dienstleistungen anzubieten.»

Blumer, Jahrgang 1968, war im vergangenen Herbst völlig überraschend und ohne Angabe von näheren Gründen aus dem Swiss-Re-Konzern ausgeschieden. Swiss-Re-Präsident Walter Kielholz verabschiedete ihn damals mit viel Lob: «Der Verwaltungsrat bedauert David Blumers Entscheid sehr. Er hat Asset Management über vier Jahre erfolgreich geleitet. In seiner Funktion als Chief Investment Officer hat er ein konsequentes Asset-Liability-Management eingeführt und hervorragende Returns on Investment erwirtschaftet.»

Internationale Karriere

David Blumer, dessen internationale Karriere Positionen in New York, London und Zürich umfasste, kam 2008 als Head of Asset Management zur Swiss Re und war Mitglied des Executive Committee. Als Chief Investment Officer war er verantwortlich für rund 120 Milliarden Dollar an proprietären Vermögenswerten.

Für Schlagzeilen sorgte Blumer er nach seinem Wechsel von der Credit Suisse zur Swiss Re, als im Februar 2009 publik wurde, dass sein Lohnpaket bei der Bank im Umfang von rund 14 Millionen Franken vom neuen Arbeitgeber übernommen worden war; es war der erste Fall, wo sogenannte «Ersatzzuteilungen» in der Öffentlichkeit für Aufsehen sorgten.

Im Jahr 2010 übernahm er die Rolle des Chairman von Admin Re, jener Geschäftseinheit der Swiss Re, die für den Erwerb von geschlossenen Portefeuilles an Lebensversicherungsbeständen zuständig ist. Er etablierte Admin Re als eigenständige Geschäftseinheit innerhalb von Swiss Re und spielte eine entscheidende Rolle bei der Veräusserung des US-Geschäfts an Jackson National Life Insurance im Jahr 2012.

Vor der Swiss Re war Blumer Mitglied der Konzernleitung der Credit Suisse, wo er ab 1993 zunehmend in Führungspositionen arbeitete, unter anderem als Leiter einer Plattform für alternative Investments – die er aufbaute – sowie als Head of Trading and Sales und CEO of Asset Management.