Das grosse Kräftebündeln am Golf
Bank Emirates NBD in Dubai und Amerikas führender Vermögensverwalter Blackrock wollen eine neue Plattform für alternative Privatanlagen entwickeln. Dies kommt nicht ganz von ungefähr.
Von Gérard Al-Fil, Dubai
Die Botschaft des Schulterschlusses zwischen dem Lenker mehrerer Staatsfonds von Abu Dhabi, Scheich Tahnun Bin Zayed (auch TBZ genannt), und US-Präsident Donald Trump war eindeutig: die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) halten weiter treu zu ihrem engsten Verbündeten im Westen.
Die Nummer zwei der Banken in den VAE, Emirates NBD, stimmte jetzt in den «America First»-Kanon mit ein. Das Finanzinstitut kündigte in einer Medienmitteilung an, gemeinsam mit Blackrock eine neue Plattform für vermögende Privatkunden zu entwickeln, die Zugang zu nicht-kotierten Investments wie Private Equity, Venture Capital oder Hedgefonds ermöglicht.
Fast alle Banken in Staatsbesitz
«Die Angebote für private Märkte basieren auf der Alternative-Investments-Plattform von Blackrock, die mittlerweile über ein verwaltetes Vermögen von über 450 Milliarden Dollar verfügt und von über 1'000 Mitarbeitern in mehr als 50 Ländern unterstützt wird,» sagen die beiden Geldhäuser in ihrer Erklärung.
Alle einheimischen Banken in den VAE – mit Ausnahme der Dubaier Mashreq Bank – sind teilweise in Staatsbesitz, oder sie haben einen emiratischen Staatfonds als Top-Aktionär im Boardroom sitzen. Der Staatsfonds von Dubai, IDC, ist beispielsweise mit 41 Prozent die grösste Anteilseignerin an Emirates NBD, deren Aktien an der lokalen Börse DFM gehandelt werden.
Scheich Tahnun, ein Bruder des Präsidenten der VAE, Scheich Mohammed Bin Zayed (MBZ), wacht über die Staatsfonds ADIA und ADQ (sie sind zusammen rund 1,5 Billionen Dollar schwer) in Abu Dhabi, der Hauptstadt der VAE. Neun Zehntel des emiratischen Öls lagern dort. In Dubai steuern die wenigen Ölfelder nur drei Prozent zur Wirtschaftsleistung bei.