Der Vorstandschef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, räumt sein Pult nicht wie angekündigt im nächsten Jahr: Er wird die Bank drei Jahre länger leiten.
Länger die Deutsche Bank zu führen, war nicht Josef Ackermanns Idee gewesen. Und das Präsidium des Aufsichtsrats wie es üblich ist, wollte er nach seinem Abschied als CEO im nächsten Jahr auch nicht übernehmen.
Ackermanns bisheriger Vertrag endet eigentlich mit der Hauptversammlung 2010. Erst bei der Jahrespressekonferenz Anfang Februar hatte der 61-Jährige noch betont, die Aktionärsversammlung im nächsten Jahr werde «mit Sicherheit» sein letzter Tag bei der Bank sein. Aber der überraschenden Bitte des Aufsichtsrats, noch etwas zuzulegen, entsprach er wohl nicht ungern.
Die neue Lösung deckt trotz des glänzenden Ausweises im ersten Quartal eine Schwäche der Bank auf: Die Nachfolgeregelung: Offensichtlich traut das Aufsichtsgremium es keinem der Kandidaten zu, in Ackermanns Fussstapfen zu treten – auch seinem Landsmann Hugo Bänziger nicht.
Ackermann wird es als Ackermanns Nachfolger nicht leicht haben, die Führung nahtlos zu behalten, zumal er den Makel der fehlgeschlagenen Ablösung nicht kaschieren kann. Er wird aber seiner Umgebung schnell demonstrieren, dass er voll bei der Sache ist und bleibt. 2013 wird elf Jahre als CEO tätig gewesen sein.