Vizepräsident Thomas Jordan machte in Genf einen düsteren Ausblick, hielt aber unmissverständlich an der unteren Grenze von 1.20 Franken zum Euro fest.
Vor der Swiss-American Chamer of Commerce machte Nationalbank-Vizepräsident Thomas Jordan einen düsteren konjunkturellen Ausblick.
Seit letztem Sommer leidet die Schweiz erheblich unter den Auswirkungen der ungünstigen Entwicklungen in der Weltwirtschaft, insbesondere unter der verschärften Schuldenkrise in der Eurozone. Die Unsicherheit in Bezug auf die Schuldenkrise führte während der Sommermonate zu einer massiven Aufwertung des Schweizer Frankens, wie Jordan ausführte.
Schadenbegrenzung
In der Folge legte die Schweizerische Nationalbank (SNB) Anfang September einen Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro fest, was die Überbewertung des Frankens bis zu einem gewissen Grad korrigierte.
Diese Massnahme hat exportorientierten Unternehmen die Investitionsplanung erleichtert. Zudem konnte das Risiko einer deflationären Entwicklung sowie schwerwiegender struktureller Schäden der Schweizer Volkswirtschaft reduziert werden.
Weiterhin schwierige Lage
Trotzdem ist die Lage für weite Teile der Wirtschaft weiterhin äusserst schwierig, denn auch beim aktuellen Kurs ist der Franken immer noch sehr stark. Die SNB erwartet, dass er sich über die Zeit abschwächen und auf ein Niveau fallen wird, das mehr mit den ökonomischen Fundamentalwerten im Einklang steht.
Wie die Wirtschaftszahlen zeigen, hat sich die Konjunktur im dritten Quartal 2011 markant verlangsamt, insbesondere die Exporte gingen deutlich zurück. Zusätzlich zur Problematik des starken Frankens haben sich die globalen Wirtschaftsaussichten verschlechtert, und es dominieren Abwärtsrisiken.
Notfalls auch zusätzliche Massnahmen
Angesichts dieses schwierigen Umfelds wird die SNB den Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro unverändert mit aller Entschlossenheit verteidigen. Sie ist vorbereitet, falls nötig unbeschränkt Devisen zu kaufen, um den Mindestkurs durchzusetzen.
Darüber hinaus steht sie bereit, weitere Massnahmen zu ergreifen, falls die Wirtschaftsaussichten und die Deflationsrisiken es erfordern.
(Medienmitteilung der SNB, Link für den vollständigen Redetext).