Die Unicredit hält einen Anteil von rund 28 Prozent an der Commerzbank. Der deutschen Kartellbehörde wurde nun eine Antrag zur Genehmigung einer Minderheitsbeteiligung von bis zu 29,99 Prozent vorgelegt.
Die 30-Prozent-Marke ist auch in Deutschland bei Pflicht-Übernahmeangeboten die magische Zahl. Jetzt hat die italienische Grossbank Unicredit ihren in den vergangenen Monaten vollzogenen Einstieg bei der Commerzbank bei den deutschen Wettbewerbshütern zur Prüfung eingereicht.
Das Bundeskartellamt untersuche die Folgen eines Erwerbs einer Minderheitsbeteiligung an der Commerzbank durch die Unicredit für den Wettbewerb, sagte ein Sprecher des Bundeskartellamts gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters».
Ein entsprechender Eintrag ist auch auf der Seite der Behörde mit Datum von Montag (24.2.25) unter den laufenden Verfahren zu finden.
Das Bundeskartellamt hat nun bis zu einem Monat Zeit für eine erste Phase der Untersuchung. Für eine vertiefte Prüfung der Unicredit-Pläne gilt eine Frist von bis zu vier weiteren Monaten, wie der Sprecher weiter sagte.
Auch EZB-Bankenaufsicht prüft
Auch die europäische Bankenaufsicht der EZB prüft derzeit die Pläne der Unicredit. Die Aufsicht schaut auf alle Investoren, die zehn Prozent oder mehr an einer Bank halten wollen, um sicherzugehen, dass sie als Anteilseigner oder Aktionäre geeignete sind.
Im September 2024 war die Unicredit unter CEO Andrea Orcel im grossen Stil bei der Commerzbank eingestiegen. Der italienische Finanzkonzern hatte den Teilausstieg des deutschen Staates genutzt und sich ein Aktienpaket von 4,5 Prozent gesichert. Inzwischen kontrolliert sie rund 28 Prozent der Anteile, davon 9,5 Prozent direkt über Aktien und 18,5 Prozent über Finanzinstrumente.