Ein weiterer Todesfall bei einer Bank in den USA lässt die Diskussion um die Arbeitsbelastung für Junior-Banker wieder aufleben.
Bei Jefferies in Dallas ist ein 28-jähriger Mitarbeiter in einem Team von Investmentbankern plötzlich und unerwartet verstorben. Der Fall weckt Erinnerungen an andere Fälle aus dem Vorjahr, die eine breite Diskussion um die Arbeits-Kultur in der Branche befeuert hatte.
Die Jefferies Financial Group hat die Mitarbeitenden des Unternehmens in einem Memo über den Tod eines Mitarbeiters des in Dallas, Texas, ansässigen Technologieteams informiert, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet. Der junge Mann, der seit 2023 als Investmentbanker bei dem Institut arbeitete, ist im Alter von 28 Jahren gestorben.
Die Todesursache ist demnach noch unbekannt, und die Behörden untersuchen die Situation, wie es unter Berufung auf Kreise heisst. Der Banker sei nicht am Arbeitsplatz gestorben, sondern ausserhalb des Büros, heisst es weiter.
Unterstützung für die Familie
Jefferies-CEO Rich Handler und Präsident Brian Friedman betonten in dem Memo ihre Betroffenheit und grosse Trauer über den Todesfall und boten der Familie «jede erdenkliche Unterstützung» an.
Laut einem Vertreter des Dallas Police Department werde der Vorfall als ungeklärter Todesfall behandelt.
Jefferies hat sein Büro in Dallas ausgebaut und beschäftigt dort etwa 50 Mitarbeiter.
Laut dem Linkedin-Profil des Mitarbeiters hat er vor seinem Wechsel zu Jefferies als Analyst bei Firmen wie Moelis und Goldman Sachs gearbeitet. Seinen Uni-Abschluss erhielt er 2018 an der Seton Hall University in New Jersey.
Striktere Regeln und mehr Freizeit
Bereits im vergangenen Jahr hatte es bei der Bank of America zwei Todesfälle von Junior-Bankern gegeben, die ein Schlaglicht auf die Arbeitsbedingungen mit bis zu 100 Arbeitsstunden pro Woche geworfen hatten. Die US-Bank hat daraufhin ihre Regeln und Systeme zur Arbeitszeiterfassung verschärft.
Im vergangenen Herbst hatte auch J.P. Morgan eine Obergrenze von 80 Arbeitsstunden pro Woche verfügt und will auch die Einhaltung von Freizeit an Wochenenden ermöglichen.