Die Quartalszahlen der UBS werden am Mittwoch wieder die volle mediale Aufmerksamkeit geniessen. Wie läuft die Integration? Was tut sich beim Stellenabbau und den Kostensenkungen? Und vor allem: Kann die Bank die sinkende Zinsmarge durch Rückenwind bei anderen Einnahmequellen kompensieren?

An den vergangenen Medienkonferenzen der UBS seit der Übernahme der Credit Suisse stand immer das Thema Integration und Stellenabbau im Fokus der Journalistenfragen. Bei den Analysten hingegen schaut man mehr auf die Fortschritte in punkto Abwicklung der Altlasten oder dem Erreichen der Kostensenkungsziele.

Mit dem Anlaufen der Plattform-Integration und der Übertragung der ersten CS-Kunden auf die UBS-Plattform hatte die Grossbank bereits in den vergangenen Wochen positive Signale gesendet. In den Zahlen auf der Kostenseite dürfte das aber noch nicht spürbar sein. «Hier rechnen wir jedoch erst Mitte 2025 mit deutlichen Verbesserungen der Kostenstruktur, da die Realisierung dieser Kosteneinsparungen Zeit braucht», schreibt etwa der Analyst der ZKB in seinem Ausblick.

Die Bank selbst hatte für das dritte Quartal die Integrationskosten auf rund 1,1 Milliarden Dollar geschätzt und ein leicht nachlassendes Tempo bei den Kosteneinsparungen in Aussicht gestellt.

7 Milliarden Dollar bis Ende Jahr

Verglichen mit der kombinierten Kostenbasis von UBS und CS per Ende 2022 hat die Bank bisher Einsparungen von annualisierten 6 Milliarden Dollar brutto realisiert. Bis Ende Jahr soll der Wert auf 7 Milliarden Dollar steigen.

Im Bereich Non-Core and Legacy hatte die UBS bereits in den Vorquartalen Fortschritte bei dem Abbau von Altlasten und der Veräusserung von Bereichen erzielt, die nicht mehr zum Kerngeschäft zählen. Jetzt wird vor allem von Interesse sein, welchen Einfluss die sinkenden Zinsen auf das Ergebnis der Bank haben.

Im Bereich Wealth Management (GWM) dürften die verwalteten Vermögen durch die Entwicklung der Finanzmärkte gewachsen sein. Ob und in welchem Masse die Kundengelder auf die Zinswende reagiert haben, wird am Nettoneugeld abzulesen sein. «Wir erwarten AuM im GWM von 4’224 Milliarden Dollar und Nettoneugelder (NNA) von 24 Milliarden Dollar», lautet etwa die Prognose der ZKB.

Investmentbanking und GWM mit Wachstum erwartet

Im Investmentbanking hatten in den vergangenen Wochen bereits die Banken aus den USA aber auch aus Grossbritannien und Europa ermutigende Zahlen vorgelegt. Dies war weniger auf eine Erholung bei M&A-Deals als vielmehr auf steigende Emissionen bei Aktien oder Anleihen zurückzuführen.

Die UBS hatte im Investment Banking darauf hingewiesen, dass mit einer Verzögerung bei der Ausführung von Deals aufgrund der anhaltenden Unsicherheit und Volatilität an den Märkten zu rechnen sei, zusätzlich zu der üblichen Saisonalität im dritten Quartal, wie der Analyst betont. In diesem Geschäftsbereich geht er von einem tieferen bereinigten Vorsteuergewinn aus.

Headcount dürfte langsam weiter sinken

Der Blick der Öffentlichkeit wird auch wieder auf der Personalentwicklung liegen. Der Personalbestand (Vollzeitäquivalente) per Ende betrug 109'991, das waren rund 2’850 weniger als Per Ende 2023.

Die UBS-Aktien schlossen am Montag auf 28.06 Franken. Zum Hoch bei 28.78 Franken von Mitte Oktober ist das ein kleiner Rücksetzer. Seit Jahresbeginn liegt das Papier damit 7,5 Prozent im Plus. Das bisherige Jahrestief wurde am 5. August bei 22.53 Franken markiert.