UBS bringt Kompromiss-Vorschlag ins Spiel
Im Streit um strengere Kapitalanforderungen arbeitet die UBS offenbar auf einen Kompromiss hin.
Wie die Nachrichtenagentur «Reuters» am Mittwoch berichtet, hat die UBS angeboten, den Anteil des Investment Banking auf rund 30 Prozent des Gesamtgeschäfts zu begrenzen. Damit versucht die Grossbank, die deutlich strengeren Eigenkapitalanforderungen abzuwenden.
Die Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf Aussagen von zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen.
Ende 2024 machte das Investmentbanking 21 Prozent der risikogewichteten Aktiva der fusionierten Bank aus.
Zugeständnis für weitere 5 Milliarden Dollar
Ein weiteres Zugeständnis will die kombinierte Grossbank laut «Reuters» auch bezüglich Eigenkapital gemacht haben. Die UBS ist bereit, weitere 5 Milliarden Dollar hinzuzufügen.
Wenn die UBS ihre ausländischen Einheiten zu 100 Prozent mit Eigenmitteln unterlegen müsste statt wie bisher zu 60 Prozent, wie dies die Finma fordert, könnte die Gesamtsumme auf mehr als 40 Milliarden Dollar hochschnellen, wie aus einer Präsentation der UBS für Parlamentsabgeordnete hervorgeht. Das würde die Fähigkeit der Bank einschränken, im Ausland zu wachsen, insbesondere in den USA, die einer der Schlüsselmarkte sind.
Nach internen Berechnungen der UBS würde bereits eine Aufstockung des Eigenkapitals um 25 Milliarden Dollar die Kernkapitalquote (CET1 Ratio) im ungünstigsten Fall von derzeit gut 14 auf 20 Prozent ansteigen lassen. Dies würde die Konkurrenzfähigkeit gegenüber ausländischen Grossbanken einschränken.
Die Grossbank wollte nicht speziell auf den Bericht eingehen, betont aber: «Wir unterstützen die Vorschläge der Regierung zur Stärkung der Finanzstabilität grundsätzlich. Anpassungen des regulatorischen Rahmens sollten jedoch zielgerichtet, verhältnismässig und international ausgerichtet sein, wie vom Bundesrat definiert. Wir lehnen unverhältnismässige Massnahmen ab – sie sind unnötig, führen zu erheblichen Mehrkosten für die Bank sowie Schweizer Haushalte und Unternehmen und sind nicht vereinbar mit dem Ziel eines global wettbewerbsfähigen Finanzplatzes. UBS gehört bereits heute zu den am besten kapitalisierten Banken weltweit.»