Einem ehemaligen UBS-Kadermann wird Beihilfe zum Steuerbetrug vorgeworfen. Damit rückt auch die Basler Kantonalbank verstärkt in den Fokus der US-Behörden.
In der vom Departement of Justice veröffentlichen Klage heisst es, Martin Lack, der bis 2003 als Leiter des UBS Wealth Management Nordamerika tätig war, sei wegen Betrugs und Verschwörung zu Lasten der USA angeklagt.
Nach seinem Engagement bei der UBS eröffnete der Schweizer die unabhängige Vermögensverwaltung Lack & Partner Asset Management in Zürich. Laut der Klage habe Lack amerikanischen Kunden geholfen, versteckte Konten bei der Basler Kantonalbank anzulegen.
Spezielles Mobiltelefon zur Kontaktaufnahme
Er sei mehrmals in die USA gereist, um Kunden zur Eröffnung von undeklarierten Konten in der Schweiz zu bewegen. Dabei habe er gegen das US-Bankengesetzt sowie das Währungshandelsgesetz verstossen, heisst es in der Klage.
Zudem habe der Schweizer seinen Kunden von einer freiwilligen Offenlegung ihrer Konten abgeraten und ihnen angeboten, gefälschte Bankdokumente zur Verfügung zu stellen, welche die Herkunft der Kontoverbindungen verschleiern. Überdies soll Lack seinen Kunden ein Mobiltelefon gegeben haben, damit sie ihn nur über dieses Telefon kontaktieren und von Anrufen über das US-Festznetz absehen.
Partner in den USA festgenommen
Die Klage gegen Lack ist durch Zeugenaussagen seines Partners Renzo Gadola zustande gekommen. Dieser ist noch im November 2010 in die USA gereist, um Kunden in Miami von der Offenlegung ihrer Kontoverbindungen abzuraten. Dabei wurde er festgenommen; seither kooperiert er mit den US-Behörden.
Mitunter soll Gadola – laut US-Ermittlern – mit Argumenten wie «Zu 99,9 Prozent haben Sie nichts zu befürchten, da die Wahrscheinlichkeit, dass sie [die Behörden] etwas über die Konten herausfinden, praktisch null ist», versucht haben, Kunden zu überzeugen.
Bereits im Dezember 2010 hatte die Basler KB den Fall rund um Gadola kommentiert. Die Bank sei nicht Partei des Verfahrens. Dieses laufe nur gegen Drittpersonen, weshalb die BKB den Fall nicht kommentieren könne, hiess es damals in einer Stellungsnahme der Bank.