Die Deutsche Bank will ihren Anteil im Geschäft mit Vermögenswerten wohlhabender Familien in Südostasien und dem Nahen Osten innerhalb von fünf Jahren verdoppeln. Dies sagt Claudio de Sanctis, Leiter globalen Privatbanking, in einem Interview. Bei der UBS wird dies nicht unbedingt auf Freude stossen.

Die Deutsche Bank hat ehrgeizige Pläne in der Vermögensverwaltung in Asien. Claudio de Sanctis, der Leiter des globalen Private Banking, will die Vermögenswerte, die das Institut für wohlhabende Familien in Südostasien und dem Nahen Osten verwaltet, innerhalb der nächsten fünf Jahre verdoppeln. Dies sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg».

Wohlhabende Familien in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten sind zunehmend daran interessiert, in Südostasien und Hongkong zu investieren, sagte de Sanctis. Das Gleiche gelte auch für die umgekehrte Richtung. «Diese beiden Regionen sind im Moment sehr stark miteinander verflochten.»

Die aktuellen Vermögenswerte und Erträge der Bank in diesen Regionen bezifferte er nicht.

Stärkung der Präsenz in Asien

Insbesondere in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, sowie in aufstrebenden Märkten wie Südostasien und Hongkong sieht die Bank ein enormes Potenzial für Wachstum.

Die Bank stelle hier entsprechende Ressourcen bereit. Man habe «viel mehr» als in anderen Bereichen rekrutiert, sagte er. In erster Linie würden diese Neueinstellungen von der Credit Suisse (CS) kommen.

De Sanctis war von 2013 bis zu seinem Wechsel zur Deutschen Bank im Jahr 2018 im Private Banking der CS tätig, zunächst in Singapur und später als Europa-Chef. Davor hat er sieben Jahre bei der UBS gearbeitet.

Mit dieser Strategie will die Bank auch auf die aktuellen Herausforderungen in China und Hongkong reagieren, die mit Immobilienkrisen und Kapitalmarktproblemen konfrontiert sind.

Reaktion auf Verschiebungen in Asien

In den vergangenen Wochen hatte die Deutsche Bank eine Reihe von Stellen im Private Banking in Asien gestrichen, um sich auf profitablere Märkte zu konzentrieren. Gleichzeitig bewegen die geopolitischen Risiken wohlhabende Kunden dazu, Vermögenswerte zwischen den Regionen zu verlagern, was eine zusätzliche Dynamik schafft.

Flexibel und wettbewerbsfähig

Der Deutsche-Bank-Manager betont die Fähigkeit des Instituts, komplexe und risikoreiche Kreditgeschäfte abzuwickeln. Dabei akzeptiere man im Kreditgeschäft eine breite Palette an Sicherheiten. Das reiche von Immobilien, Private-Equity-Beteiligungen bis hin zu Kunst, Yachten oder Flugzeugen.

CS-Aus reisst Lücke

Die Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS hat die Wettbewerbslandschaft verändert und anderen Unternehmen Spielräume für Expansion eröffnet.

Asien zählt auch für die UBS und andere Schweizer Banken als aktuell wachstumsstärkste Region. Mit den Expansionsplänen der Deutschen Bank verschärft sich das Werben um die reiche Kundschaft weiter und die beiden Grossbanken könnten sich mit ihren Wachstumsplänen durchaus in die Quere kommen.

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